Neues Gütesiegel «Gewässerperle PLUS»
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11 | 12 | 2024 | Praxis | 0 | 505 |
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Ich liebe es, wenn die Temperaturen fallen und die Nächte lang und sternenklar sind. Denn mit dem anbrechenden Winter ist die Zeit der Trüsche gekommen.
Wer mich auf dem Weg zum Fischen beobachtet, denkt bestimmt: Dieser Kerl will auf eine Expedition ins ewige Eis. Dicke Wollmütze, Winteranzug, drei Schichten Thermokleidung, zwei Paar Socken, gefütterte Winterstiefel, dazu ein heisses Getränk und eine Sitzgelegenheit – ja vielleicht sogar Feuerholz – sind ein Muss, wenn es vom Ufer auf Trüschen geht!
Der Winter ist die beste Zeit für Trüschen. Jetzt sind sie richtig aktiv – denn es ist kurz vor dem Laichgeschäft. Der Stoffwechsel der Trüsche wird durch ihre Aktivität angekurbelt; sie wirkt regelrecht gierig und versucht sogar, viel zu grosse Happen runterzuschlingen. Das mache ich mir zu Nutze und zeige Dir, wie ich auf Trüschen fische.
Die Klassiker für den Fang der Trüsche sind Tauwurm und kleine Köderfische. Dennoch ergibt es durchaus Sinn, zur Abwechslung Garnelen oder Fischfetzen zu verwenden. Trüschen mögen es gerne deftig!
Ich gehe sogar so weit, einen Futterkorb mit stark riechenden Duftstoffen und Fischstücken zu montieren. Dann kann die Trüsche schnell den Geruch wahrnehmen und wird auf meinen Köder aufmerksam. Wichtig ist, dass man verschiedene Köder anbietet! Jede Trüsche hat, wie andere Fischarten auch, ihre Vorlieben. In einigen der schmackhaften Fische habe ich ausschliesslich Süsswassergarnelen im prall gefüllten Magen gefunden, andere waren nur mit Fischen gefüllt. Daher setze ich immer auf eine Köderpalette. Ausprobieren macht klug. Und hat man den richtigen Köder gefunden, dann fängt man oft mehr als nur eine Trüsche – wohlwissend, dass es am nächsten Abend gleich wieder anders sein kann.
Der Köder ist wichtig, aber aus eigener Erfahrung ist der richtige Standort viel wichtiger! Wer sich ein bisschen rumhört, bekommt schnell Hinweise für interessante Trüschenstellen an unseren Seen. Und ansonsten hilft ein Blick in eine Tiefenkarte: Strukturreiche und steil abfallende Stellen, wo dreissig bis 50 Meter Wassertiefe oder mehr in Wurfweite sind, sind top. Mündet in der Nähe noch ein Bach ein, umso besser!
Am allerbesten sind übrigens Schiffstege oder Hafenanlagen über steil abfallendem Terrain. Dies aus dem einfachen Grund, weil dort die Gefahr von Hängern und Materialverschleiss deutlich kleiner ist, als wenn man bei jedem Einholen alles zuerst über eine Kante hochziehen muss.
Damit ich die Zupfer von unserem Zielfisch auch erkennen kann, benutze ich gewöhnliche Seitenarme, an denen die Schnur ungehindert durchlaufen kann. Zur Bisserkennung verwende ich immer ein Knicklicht an der Rutenspitze und die gute, alte Aalglocke. Beides «old school», doch ich mag das beim Trüschenfischen – und es passt perfekt zur Stimmung.
Der Biss der Trüsche ist sofort zu erkennen. Es ist kein stürmischer Run wie bei einem Karpfen, auch kein kräftiges Schlagen wie bei einem grossen Aal. Es ist das zaghafte, aber doch bestimmte Zupfen, das die Glocke in einem gewissen Rhythmus klingeln lässt.
Ich gebe bei einem Biss immer etwas Schnur, bis das Zupfen sehr vehement und kräftig wird. Dann ist die richtige Zeit für den Anhieb gekommen!
Im Drill sind die kräftigen Schläge der Trüsche bis in das Handteil der Rute zu spüren.
Und falls Du jetzt darüber nachdenkst, es in diesem Winter vielleicht einmal auf Trüschen zu versuchen: Nebst einer spannenden Fischerei lässt sich eine Trüsche auch auf dem Teller schmackhaft in Szene setzen! Sie bietet ein echtes Potenzial und ist im Winter eine effektive Alternative zum Sofa und dem abendlichen Fernsehprogramm.
Das brauchst Du für einen erfolgreichen Ansitz auf die «marmorierten Schleicher»:
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