28 | 09 | 2018 | Schweiz | 1 | 8397 |
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Kormoran Faktencheck
Je nach Interessen und Perspektiven kursieren verschiedene Zahlen und Darstellungen. «Fake News» helfen in dieser Sache niemandem weiter. «Petri-Heil» hat sich bei der Schweizerischen Vogelwarte nach Quellen und Fakten erkundigt.
Der Kormoranbestand variiert im Jahresverlauf, da der Kormoran ein Zugvogel ist. Nur ein Teil der europaweit lebenden Kormorane hält sich längere Zeit in der Schweiz auf. Man unterscheidet zwischen durchziehenden Vögeln (Kurzaufenthalter) und den in der Schweiz brütenden und den überwinternden Tieren (längere Aufenthaltszeiten).
Im Jahr 2017 (aktuellste Zahlen) wurden in der Schweiz 2312 Brutpaare in 12 Kolonien gezählt und setzen damit den zunehmenden Trend fort (siehe Grafik). Das entspricht rund 4600 ausgewachsenen Kormoranen mit ebenso vielen Jungtieren. Damit befinden sich im Sommer gut 9000 Kormorane verteilt auf verschiedene Kolonien an Schweizer Seeufern, die grössten am Neuenburger- und am Genfersee. Ein Grossteil des Schweizer Brutbestands zieht nach der Brutzeit nach Südwesten ab. Die höchste Anzahl wird inzwischen im August vor der Migration beobachtet, wenn die Jungvögel flugfähig geworden sind. Der beobachtete Winterbestand liegt in der Schweiz seit fast 20 Jahren recht konstant bei 5000 bis 6000 Individuen. Der Grossteil der Wintergäste stammt gemäss Beringungsdaten von der Ost- und auch der Nordsee und sind also nicht dieselben Vögel wie im Sommer. Diese überwintern anderswo und kommen im Frühjahr zurück, wenn die Wintergäste ihrerseits in nördliche Richtungen wegziehen.
Über die Anzahl der durch die Schweiz ziehenden Kormorane ist wenig bekannt. Im Herbst 2017 wurden an einer Beobachtungsstelle für Zugvögel (Défilé de l'Ecluse) 18 605 durchziehende Kormorane gezählt, die durch die Schweiz gezogen sind. Diese Zahl dürfte auch unsere abziehenden Brutvögel beinhalten und weitere Vögel, bei denen man davon ausgeht, dass sie nur kurze Zeit in der Schweiz verweilen.
Was fressen Kormorane?
Der Kormoran als Nahrungsopportunist jagt jene Fischarten, die am häufigsten sind und/oder am einfachsten verfügbar sind. Somit variiert seine Ernährungsweise abhängig von der betreffenden Fischfauna und dem Gewässertyp (tiefer oder flacher See, Fliessgewässer). In den grossen Mittelandseen dominieren meist Weissfische und Egli die Nahrung. Die bevorzugte Fischgrösse liegt gemäss Langzeitstudien und Studien mit grosser Stichprobenzahl zwischen 10 und 20 cm. Es werden also vorwiegend Jungfische und Kleinfischarten gefressen. Vom Kormoran erbeutet werden können aber auch Fische deutlich über 40 cm, je nach deren Körperform.
Der durchschnittliche tägliche Nahrungsbedarf von Kormoranen ist von verschiedenen Faktoren (Alter, Bewegung, Temperatur usw.) abhängig und ist nicht konstant. Etwa ein Fünftel ihres Körpergewichts wird an Nahrung benötigt, was rund 300 bis 500 g Fisch pro Tag entspricht. Jungtiere fressen über die Aufzucht gemittelt rund 330 g pro Tag. Ein realistischer Durchschnittswert des täglichen Nahrungsbedarfs liegt bei 400 bis 450 g. Rechnet man die Zahlen hoch, kommt man aktuell näherungsweise auf 350 t Fisch im Winter und 530 t im Sommer (siehe Kasten). Berücksichtigt man auch die durchziehenden Vögel, wurden damit im Jahr 2017 zwischen 900 und 1000 t Fische von Kormoranen verzehrt. Besonders unter Druck steht die Westschweiz, wo sich rund 80 % des Kormoranbrutbestandes aufhält.
Verzehr (Hochrechnung)
Verzehr Winter:
5221 Individuen (Mittel 2007- 2017)
x 150 Wintertage
x 450 gtägl. Bedarf
= 352.42 t
Verzehr Sommer:
4600 erwachsene Individuen
x 215 Tage Sommerhalbjahr inkl. Frühling/Herbst
x 400 g tägl. Bedarf
= 395,6 t
+ 4600 juvenile Individuen
x 90 Tage Aufzucht und Zeit vor Migration
x 330g tägl. Bedarf
= 136,62 t
Total Sommer
= 532.22 t
Peter Angermann 61348 Bad Homburg
Alle Achtung vor Ihren Detalieten Bestandszählungen ! Wenns nach den Naturschutzverbänden der BRD geht,stehtder Vogel kurz vorm Aussterben,und die Angelverbände können nicht mit exakten Zahlen dagegenhalten.
Die anhaltend trockenen Jahre schaden der Fischfauna schwer ud die Angler dezimieren die Fischpopulation.
Bei uns gilt ein striktes Äschenfangverbot seit Jahren warum? Esgibt ja eh (fast ) keine mehr. Ich sehe diese Vögel als teils Invasive Art an ,die grossen Schaden anrichtet.Die Natur ist aus dem Gleichgewicht.Ichglaube man muss den Zustand mit Verstand Regulieren um den Gewässern eine Chance zu geben.Aber inzwichen haben Bund und Nabu
soviel Einfluss ,das die Politik sich aus der verantwortung zieht. Ja Ja 3 Milionen haben keie Ahnung und Fischen allesl leer . Oh Herr mach die Blinden sehend !