Fischen im Archipel von Åland
24 | 10 | 2024 ReisenText & Fotos: Daniela und Mauro Misteli 2302
24 | 10 | 2024 Reisen
Text & Fotos: Daniela und Mauro Misteli 2 302

Fischen im Archipel von Åland

Daniela und Mauro Misteli verbrachten eine Woche im Norrö Fishing Camp auf den Åland-Inseln, wo sie erfolgreich auf Egli, Hecht und Zander fischten. Doch nicht nur die Fischerei, auch die traumhaft schöne Landschaft und die erstklassige Infrastruktur des Camps liessen keine Wünsche offen.


Åland ist eine Inselgruppe im Baltischen Meer zwischen Schweden und Finnland. Sie besteht aus etwa 6700 (!) Inseln und hat eine bewegte Geschichte. Einst gehörte Åland zu Schweden, später zu Russland und heute zu Finnland. Als die Bewohner lieber zu Schweden zurückwollten, wurde ein Kompromiss gefunden: Das Land ist seit knapp 100 Jahren politisch autonom. Tourismus sowie die Fischerei gehören zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen für die rund 30'000 Einwohner.

 Fischerherz, was willst du mehr? Hechtfang bei Traumwetter.

Fischerherz, was willst du mehr? Hechtfang bei Traumwetter.


Anreise nach Norrö

In einer guten Stunde erreicht man vom Flughafen in Stockholm den Fährenhafen in Grisslehamn. Von da aus geht es mit dem Schiff knapp zwei Stunden Richtung Eckerö. Die Überfahrt ist gemütlich, das Schiff bietet alles, was das Herz auf einer Reise begehrt: leckeres Essen, einen Dutyfree-Shop und natürlich auch eine Spirituosen-Abteilung, die rege genutzt wird. Von Åland aus dauert die Fahrt ins Norrö Fishingcamp nur noch eine halbe Stunde. Die hübschen roten Ferienhäuser stehen mitten im Wald mit prächtigem Ausblick über die Schären.

 Abendstimmung über dem Bootshafen des Camps.

Abendstimmung über dem Bootshafen des Camps.


Die Fischerei

Nach einer kurzen Instruktion im Bootshafen des Camps wollten wir selbstverständlich so schnell wie möglich aufs Wasser. In Åland sind alle Fischereirechte privat und es gibt daher unzählige verschiedene Patente. Hier im Camp sind zwei Lizenzen für die grossen Gebiete Bamböle und Strömma dabei, die viel Abwechslung bieten. Rund um das Camp ist das Gewässer eher flach mit vielen Steinen, Inseln und Untiefen.

Das zweite Areal ist nördlich etwas weiter Richtung offenes Meer gelegen und hat tiefere Stellen. Somit ist vom 50 cm flachen Wasser bis zu einem 20 Meter tiefen Graben alles vorhanden. Mit den gut motorisierten Booten erreicht man das ganze Gebiet relativ einfach, auch weil auf jedem Boot ein Echolot mit entsprechender Karte und GPS installiert ist. So sieht man, wo die sicheren Wasserwege sind.

 Die beiden stolzen Besitzer des Camps: Peter und Alexandra.

Die beiden stolzen Besitzer des Camps: Peter und Alexandra.

Mit den wechselnden Jahreszeiten wechseln die Fische auch ihre Standplätze. Die beiden Besitzer des Camps, Peter und Alexandra, wissen jedoch stets, wo gute Fänge möglich sind. Jetzt im Spätsommer/Herbst sind die Egli voll in Fresslaune und richtig gut zu fangen. Die Hechte sind teilweise noch weiter Richtung offenes Meer, kommen aber auch langsam zurück. Einen Zander zu fangen, ist etwas schwieriger, jedoch immer möglich. Obwohl die Fischerei in dieser Jahreszeit sehr spannend ist und sich noch bis in den November hinzieht, ist es ruhig hier im Camp und der Fischereidruck ziemlich gering. Wir fischen meist mit der Fliegenrute; die für Schweizer Verhältnisse eher flachen Gewässer eignen sich gut dafür. Bei stärkerem Wind und im tieferen Wasser angeln wir mit der Spinnrute.

 Ein richtig schöner Egli aus dem Brackwasser. Mit solchen Fischen darf gerechnet werden!

Ein richtig schöner Egli aus dem Brackwasser. Mit solchen Fischen darf gerechnet werden!


Neben der Fischerei

Das Schlecht-Wetter-Programm gestaltet sich im Herbst relativ einfach. Rund um die Häuser finden wir eine Vielzahl von Pilzen, darunter köstliche Eierschwämme und Steinpilze. Einige Birkenröhrlinge stehen sogar direkt vor der Terrasse und laden zum Sammeln ein. Die Heidel- und Preiselbeeren verteilen sich ebenfalls übers ganze Gelände. In der Umgebung gibt es verschiedene interessante Ausflugsziele, die einen Besuch wert sind.

Das örtliche Jagd- und Fischereimuseum bietet einen spannenden Einblick in die Traditionen und die Geschichte der Region. Wer gerne lokale Spezialitäten isst, sollte die nahegelegene Brauerei besuchen, in der man frisch gebrautes Bier bei einem tollen Abendessen verkosten kann. Langweilig wird es hier nicht. Und an einem kalten Abend geniessen wir die finnische Sauna in unserem Haus und entspannen uns vor dem Kamin.

 Allerhand Feines wächst  direkt um die Hütten herum.

Allerhand Feines wächst direkt um die Hütten herum.


Die Infrastruktur

Das gesamte Camp ist hervorragend ausgebaut und bietet­ eine Vielzahl von Annehmlichkeiten für einen komfortablen Aufenthalt. Die Anzahl der Schlaf- und Badezimmer variiert je nach Haus, sodass auch grössere Gruppen komfortabel untergebracht werden können. Jedes Haus verfügt über eine eigene Sauna. Die Küche ist gut ausgestattet und selbstverständlich gibt es kostenloses WLAN.

Das Highlight ist der kleine Hafen und die Buster XS-oder S-Boote mit einem 20 oder 25 PS Motor. Diese robusten und gut ausgerüsteten Boote sind perfekt für Ausflüge auf dem Wasser, sei es zum Fischen oder einfach zum Erkunden der Umgebung. Wer mal einen Fisch für seinen Znacht mitnehmen will, findet eine gut eingerichtete Putzstation im Hafen. Der Service im Camp lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Für alle Probleme wird schnell eine Lösung gefunden. Wenn es mal technische Schwierigkeiten mit dem Boot gibt oder man nach einem guten Restaurant in der Nähe sucht – die Campbetreiber sind immer zur Stelle, um zu helfen. Alexandra und Peter betreiben das Camp schon seit Jahren und kennen die Bedürfnisse ihrer Gäste ausgezeichnet.

 Welch krönender Abschluss:  Ein wunderbarer Åland-Zander.

Welch krönender Abschluss: Ein wunderbarer Åland-Zander.


Fazit

Die Fischerei ist an manchen Tagen herausfordernd, an anderen läuft es wie am Schnürchen. Am letzten Tag fing Daniela zufällig einen richtig schönen Zander, es war der perfekte Abschluss unserer Woche. Doch das Highlight war der Tag, als wir bei Peter einen Tag Guiding gebucht hatten und mit seinem grossen, stark motorisierten Boot (225 PS!) etwas weiter nach draussen fuhren. Peter kennt das Gebiet in- und auswendig, jede Bucht, jeden Stein und weiss genau, wo die Fische stehen. Seine Empfehlung, beim Eglifischen ein Stahlvorfach zu montieren, war Gold wert, denn tatsächlich bissen abwechselnd Egli und Hecht an. Neben den guten Fängen an diesem Tag hatten wir einfach unglaublich viel Spass zusammen und genossen die Landschaft um uns herum. 

Wir waren schon an einigen Orten in Skandinavien, doch der Komfort und die Ausstattung der Boote sowie die Fischerei hat uns hier sehr beeindruckt. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal in Norrö.




Fischen auf den Åland-Inseln

Die Unterkünfte auf Camp Norrö können wochenweise gemietet werden. Im Angebot inbegriffen sind Flug, Mietauto, Boot und Unterkunft. Die Angelsaison dauert von April bis Oktober. Zielfische sind Hecht, Egli und Zander.

Weitere Informationen und detaillierte Auskünfte auf der Webseite andino.ch

 Die Häuser sind gemütlich und gleichzeitig mit allem nötigen Komfort eingerichtet.

Die Häuser sind gemütlich und gleichzeitig mit allem nötigen Komfort eingerichtet.

2 Kommentare


Burger Hans Ulrich

24 | 10 | 2024

Super was kostet diese Reise mit allem, für 2 Wochen.

Antworten an: Burger Hans Ulrich

Rolf Häuptli, Andino Reisen

25 | 10 | 2024

Hallo Hans Ulrich
Schön, dass dir der Bericht gefällt. Der Preis für 2 Wochen hängt von den Reisedaten (Mai - Oktober) ab, sowie Anzahl Personen. Kannst du mir ein paar Infos diesbezüglich geben? Vielleicht mit Email-Adresse, ich sende dir dann gerne eine unverbindliche Offerte. Herzliche Grüsse Rolf


Schreibe einen Kommentar:

Anzeige
Anzeige
Zurück zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren: