


24 | 04 | 2017 | Praxis | Video | ![]() | ![]() |
24 | 04 | 2017 | Praxis | Video |
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Maifliegen üben eine besondere Faszination auf uns Fliegenfischer aus. Als Grösste ihrer Art ist sie ein wunderschönes Wesen. Es ist faszinierend, dieses Spektakel mitzuerleben, wenn sie in Massen schlüpfen und von den Fischen von der Oberfläche gepflückt werden.
Meist findet der Schlupf Mitte Mai bis Mitte Juni statt, dies kann aber je nach Gewässer und Jahr variieren. Dadurch ist die Planung eines Fischertrips zur Maifliegenzeit für uns Fliegenfischer leider ein bisschen schwierig.
Die Fischerei kann atemberaubend und spektakulär sein, wenn sich selbst kapitale Fische wie im Rausch auf unsere grossen Fliegenmuster stürzen. Oft ist sie aber auch frustrierend und mühsam, da die Forellen unsere schönen und perfekt präsentierten Fliegen ignorieren.
Der frühe Morgen und gegen Abend ist die beste Zeit für die Fischerei mit der Maifliege. Am Morgen pflücken die Forellen die toten Eintagsfliegen von der Oberfläche. Am Abend findet der eigentlichen Schlupf statt, die Fische sind dann zum Teil in einem regelrechten Fressrausch.
Die Cürni Maifliege hat uns während des Maifliegenschlupfs schon gute Erfolge gebracht. Auffällig an diesem Muster ist der abstehende Körper, der sogenannte Extended Body. So gebundene Fliegen bestechen durch ihr realistisches Aussehen und liegen perfekt im Wasser.
Es gibt viele verschiedene Techniken zum Binden von Extended Bodies. Mit Foam, Rehhaar oder auch mit Silikon und Dubbing. Die hier vorgestellte Technik besticht durch eine einfache und schnelle Bindeweise, wirkt realistisch und schwimmt super. Man kann sie im Gegensatz zu anderen Techniken auch bei kleineren Mustern anwenden.
Wir spannen eine normale, nicht zu dicke Nähnadel in den Bindestock. Anschliessend nehmen wir ein Büschel Moose Body Hair oder auch Rehhaar und binden es auf die Nadel. Mit diesem Schritt binden wir den Unterkörper und das Schwänzchen in einem. Dann dubben wir den Körper von vorne nach hinten und machen gleich noch die Rippung mit dem Bindefaden. Dann schliessen wir mit einem Abschlussknoten ab und ziehen den fertigen Körper von der Nadel.
Nun spannen wir den Haken in den Bindestock ein. Für dieses Muster eignen sich kurzschenklige, nicht zu dicke Haken mit einem grossen Bogen. Da wir nur die Flügel und die Beinchenimitationen auf den Haken binden, benötigen wir keinen mit langem Schenkel, und dank dem grossen Bogen lassen sich die Bisse besser verwerten. Auch wirkt er wie ein Kiel und unterstützt die richtige Schwimmlage der Fliege. Langschenklige Haken haben auch den Ruf, durch die grössere Hebelwirkung im Drill mehr Fische zu verlieren, also ein weiterer Vorteil des kurzschenkligen Hakens.
Haken: | Partridge Czech Nymph Fine (neu: Emerger) #6 |
Schwanz und Unterkörper: | Moose Body Hair oder Rehhaar |
Körper: | Ice Dub UV light yellow |
Rippung: | Bindefaden braun |
Flügel: | EP Trigger Point International Fibers spinner wing |
Hechel: | Swiss CDC light brown |
Als Flügel haben wir bei diesem Muster synthetisches Material gewählt, die Trigger Point Fibern von Enrico Pugliesi. Sie sind gut sichtbar und ergeben einen realistischen Umriss. Auch sind sie leicht, nehmen kein Wasser auf und unterstützen dadurch die Schwimmfähigkeit dieser Fliege. Eine so gebundene Fliege lässt sich gut werfen, im Gegensatz zu Mustern mit realistischeren Flügelimitationen – diese sehen zwar für uns Fischer toll aus, lassen sich aber schlecht werfen, da sie sich im Wurf wie Proppeller drehen und dadurch das Vorfach verdrallen.
Als Hechel hat sich CDC bewährt. Es schwimmt vorzüglich und gibt einen undefinierten Umriss, was oft den Erfolg ausmacht. Natürlich kann man auch Hecheln eines Hahnenbalgs nehmen, als Parachute oder klassisch gebunden. Wir mögen auch Beinchenimitationen aus grobem Dubbing, wie zum Beispiel das Arctic Fur von Swiss CDC. Dieses Material muss man aber einfetten, da es ansonsten nicht besonders gut schwimmt. Wir fetten übrigens auch CDC Fliegen. Entgegen der weitverbreiteten Meinung funktioniert das ganz gut. Es gibt extra für CDC Fliegen hergestellte Präparate, wie zum Beispiel das Loon Lochsa.
Für die Fischerei mit der Cürni Maifliege eignen sich Ruten der Klasse 5 oder 6 in einer Länge von etwa 9 Fuss. Das Vorfach darf ruhig ein bisschen länger sein als Standard, also 12 bis 15 Fuss. Da man zur Maifliegenzeit auch mit grossen Fischen rechnen darf, wählen wir die Spitze nicht zu dünn, 0,18 mm bis 0,22 mm ist ideal. Wichtig ist, dass Sie das Vorfach vor der Fliege entfetten, so dass es ein wenig einsinkt und für die grossen und schlauen Forellen schlechter sichtbar ist.
Binden Sie mal unsere Cürni Maifliege, auch wenn Sie keine Möglichkeit haben, an einem Gewässer mit Maifliegen zu fischen. Dieses Muster macht viel Spass beim Binden und fängt auch als Suchfliege zuverlässig seine Fische.
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