28 | 02 | 2020 | Schweiz | 3 | 13502 |
28 | 02 | 2020 | Schweiz |
3 13502 |
Regenbogenforelle – Wo liegt das Problem?
Kann man den Besatz von Regenbogenforellen in Gewässern verantworten, wo die Bachforelle kaum mehr Chancen hat? An dieser Frage scheiden sich die Geister. «Petri-Heil» verfolgt die Diskussion und nimmt Stellung.
Die Fischer vom Alpenrhein und den Binnenkanälen des Rheintals sind verzweifelt. Seit Jahrzehnten weisen sie auf den drastischen Bachforellenrückgang hin. Der einst hervorragende Forellenfluss ist de facto leer. Als Folge davon kehren die Fischer dem Gewässer zunehmend den Rücken. Wofür auch ans Wasser stehen? Dabei liegt für viele von ihnen die Lösung auf der Hand. Die Regenbogenforelle, das erste Mal 1887 in die Schweizer Gewässer eingesetzt, kommt mit den heutigen Bedingungen im Alpenrhein offensichtlich besser zurecht als ihre einheimische Verwandte, die Bachforelle. Vor etwas mehr als 130 Jahren wollten die damaligen Fischereiverwaltungen sie in unseren Gewässern domizilieren. Es war keine Erfolgsgeschichte: Einigermassen halten konnte sich die Regenbogenforelle einzig im Alpenrhein, und dies auch nur, weil unsere österreichischen Nachbarn punktuell immer noch nachhelfen. Seit der Besatz mit Regenbogenforellen in der Schweiz auf abgeschlossene Talsperren und Bergseen beschränkt wurde, findet man in den Fliessgewässern nur noch hie und da kleine Reliktbestände, die meisten davon sind wohl auf Guerilla-Besatz zurückzuführen.
Regenbogenforelle ist keine Aga-Kröte
Seit die Regenbogenforelle das erste Mal in der Schweiz aufgetaucht ist, hat sich vieles verändert. Den Gewässern wurde ein fundamentaler Wandel aufgezwungen, sie wurden eingeengt, begradigt, erwärmt, vergiftet, verschmutzt, gestaut; die Liste ist lang und sie verheisst nichts Gutes für den Lebensraum der Mittelland- und Alpenrandflüsse. Und wenn man den aktuellen «Winter» anschaut, der abgesehen vom Kalender nicht mehr viel gemein hat mit einem Winter der 1970er-Jahre, braucht man kein Prophet zu sein, um zu erkennen, dass die Aussichten für die Bachforelle und die einst weit verbreitete Äsche, die beide auf kühles Wasser angewiesen sind, gar nicht rosig sind. Besser sieht es einzig für einige «Super-Spezies» aus: Pflanzen- und Tierarten, die genügend flexibel sind, um sich den rapide verändernden Bedingungen anzupassen. Alet und andere Karpfenartige beispielsweise, aber auch der Kormoran. Die vergangenen 130 Jahre sind quasi eine Langzeitstudie und zeigen, dass die Regenbogenforelle hier nicht gut genug zurechtkommt, um sich invasiv auszubreiten. Sie hat nicht das Potenzial des Kamberkrebses, der Aga-Kröte, des Nilbarschs, der Schwarzmeergrundel oder der Quagga-Muschel, die sich neuen Lebensraum im Nu aneignen und ihn dominieren.
Konkurrenz?
Ein immer wieder bemühtes Argument seitens Regenbogenforellen-Gegnern ist die Konkurrenzsituation, die in einem Gewässer zwischen Regenbogenforelle und Bachforelle entstehe. Nun relativiert sich dieses Argument beträchtlich, wenn man die österreichischen Referenzgewässer zum Vergleich heranzieht: Wo die Bedingungen stimmen, findet man gute Bachforellenbestände, und das ganz unabhängig davon, ob Regenbogenforellen vorkommen oder nicht. Der in den 1980er-Jahren entstandene und seither gebetsmühlenartig wiederholte Mythos, dass die Regenbogenforelle die Lebensräume der Bachforellen besetze und diese verdränge, ist mittlerweile längst widerlegt. Was die Regenbogenforelle der Bachforelle voraus hat, ist eine etwas grössere Robustheit. Sie ist weniger temperaturempfindlich und weniger anfällig auf mikrobiologische Gewässerverunreinigungen.
Aus Prinzip dagegen
Die Fakten sind eigentlich ziemlich klar. Von einer «Gefährdung von Fauna und Flora» durch die Regenbogenforelle kann keine Rede sein. Trotzdem sieht das Bundesamt für Umwelt (BAFU) keinen Bedarf, das Besatzverbot für Regenbogenforellen generell zu liberalisieren. Die vorgebrachten Argumente lauten im Wesentlichen: Solange nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen werden kann, dass die Regenbogenforelle nicht doch die Bachforelle verdrängt, dass sie nicht doch noch ein invasives Verhalten an den Tag legt, ist die Zulassung einer gebietsfremden Art für das BAFU keine Möglichkeit. Es liegt nun aber in der Natur der Sache, dass dies niemals zu hundert Prozent ausgeschlossen werden kann. Die Gründe, weshalb gegen die Regenbogenforelle argumentiert wird, sind vor allem prinzipieller und damit auch politischer Natur: Die Regenbogenforelle gilt nach wie vor als «gebietsfremder Fisch» und wird nicht toleriert – lieber hat man gar keine Forellen!
Faktor Fischer
Nimmt man die Wechselwirkungen zwischen Fischer und Ökosystem als relevanten Faktor, kann durchaus von einem positiven Effekt der Regenbogenforelle auf die Bestände von Äsche und Bachforelle gesprochen werden. Wo die Regenbogenforelle verbreitet vorkommt, ist die Bereitschaft der Fischer grösser, eine gefangene Äsche oder Bachforelle wieder zurückzusetzen. Einige Hotelstrecken in Österreich tragen diesem Umstand bewusst Rechnung und erlauben nur die Entnahme von Regenböglern. Zudem lockt sie die Fischer an die Flüsse, was auf diese einen allgemein positiven Einfluss hat. Fischerpräsenz mindert den Prädatoreneinflug und Fischer tragen Sorge zu einem Gewässer. Fischer sind bereit, bei Aufwertungen und Revitalisierungsmassnahmen anzupacken, und zwar umso mehr, als sie damit auch die Chancen erhöht sehen, dereinst wieder etwas Fangbares an den Haken zu kriegen. Aber das muss man ja eigentlich niemandem erklären, oder?
3 Kommentare
Martin | 16 | 10 | 2022 |
Wieso muss man fremde Arten überhaupt besetzen, auch wenn die Regenbogenforelle, gemäss dem Autor, nicht die Bestände der Bachforelle gefährdet? Wieso muss man fremde Pflanzen einführen? Es gibt keine Konkurrenz? Doch, die gibt es: Der natürliche Nachwuchs der Bachforelle ist nicht so stark, wie die besetzten Regenbogensömmerlinge. Die besetzten Fische sind stärker und machen ihnen die guten Standplätze streitig. Das hat man bei Lachsen herausgefunden. Die Bachforelle ist die heimische Forelle und nicht die Regenbogenforelle. Ich bin der Meinung, dass man Neozoen, seien es nun Regenbogenforellen, Schwarzmundrundeln aber Waschbären, Nutrias und co. den Kampf ansagen sollte. Natürlich ist es wünschenswert, dass unsere Forellen wieder hindernissfrei in unseren Flüssen und Seen schwimmen können, aber für's Fischereivergnügen Regenbogenforellen besetzen, finde ich falsch. Wer Regenbogenforellen fangen will, der soll an ein Forellenpuff fahren.
Haller | 05 | 03 | 2023 |
Fisch selfi sind in der schweiz verboten ????
Altenberger Peter
Ich bitte an allen macht endlich etwas weil die Äeschen sind fast leer weil früher sagte man Regenbogenforelle wäre der der grösste leich fresser und heute ist es der Alet blus die Barbe man sieht das auch am Rhein Stein am Rhein.u.Diessenhofen .u.Schaffhausen weil wir hatten 70erblus 80er Regenbogenforelle gehabt dann waren sie weg dann man immer Angst bekommen wegen den Äeschen wegen dem leich und heute wären sie froh es gäbe wieder Regenbogenforelle weil sie sind weniger heikel würde ich sagen oder man könnte vielleicht mit den Seeforellen am Rhein das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit Keith weil ich Begreife nicht warum das man da nichts Unternimmt warum ich weiss der grösste Feind ist der Kommoran ich meinte drotz dem könnte man mit den Fischen weiter machen weil sonst geht uns immer mehr Arbeitsplätze weg bitte euch allen macht endlich die Augen auf weil dir nächsten kennen das nicht mehr Fischen das wäre sehr schade wenn das auch noch Kaputt geht weil man sollte auch mal weniger Bauen das wieder mehr Bäche gebe das man wieder div Fische wieder Aufzüchten könnte hebet der Natur sorg wei die Kraftwerke sollen endlich Fischtreppen Bauen das endlich die Fische wieder Wandern können macht endlich Platz für unsere Fische weil da nichts geht sieht es sehr schwarz aus weil das geht nicht mehr so keine 10 Jahre am Rhein dann ist es fertig mit Fischen weil das tut einfach sehr weh wenn es heisst keine Fische mehr fertig Ammen