Genussferien für Fischer
14 | 07 | 2017 ReisenText & Fotos: Dominique Lambert 05745
14 | 07 | 2017 Reisen
Text & Fotos: Dominique Lambert 0 5745

Genussferien für Fischer

Die meistausgezeichnete Köchin Österreichs in der Küche, täglich frischer Fisch auf den Tellern. Naturbelassene Bergbäche und Bergseen mit gutem Bestand an Forellen, Saiblingen und Äschen, die nach Fliegen steigen: Willkommen im Hotel Hubertus!


«Grüss Gott in Filzmoos» werden wir bereits am Ortseingang begrüsst. Das kleine, beschauliche Dorf, rund 75 km von Salzburg entfernt, liegt am Fusse der «Bischofsmütze». Dietmar Maier, zusammen mit seiner in ganz Österreich bekannten Frau Johanna Maier seit 45 Jahren die Betreiber des Geniesserhotels Hubertus, begrüsst uns höchstpersönlich (bevor er einem Gästepaar das Auto aus der Tiefgarage holt und vor das Hotel fährt).
Wir checken erst einmal ein und haben bereits jetzt das erste «Wow»-Erlebnis: Hotelzimmer, so liebevoll und stimmig eingerichtet, dass man sich sofort wohl und wie zu Hause fühlt.


Keine Fliegen? Kein Problem!

Für Fischerinnen und Fischer, die ohne, oder aber mit den falschen Fliegen angereist sind, meint Dietmar Maier nur: «Kein Problem.» Und kommt kurz darauf mit drei grossen Kästen voller Fliegen zurück. Mit kundigem Auge klaubt er aus diesem und jenem Fach ein paar Muster heraus und übergibt ein gut gefülltes Fliegendösli. «Damit klappts», ist er sich sicher.
Dann gehen wir zusammen ans Wasser – an den Gebirgsbach, der Warme Mandling heisst und gleich hinter dem Hotel durchfliesst. «Sie ist nur hier verbaut, weiter oben frei fliessend», erklärt der Oberfischer des Hauses, der vor genau 20 Jahren die Titelseite der «Petri-Heil»-Ausgabe 7/8 1997 zierte.
In der Hand hält er ein Stückchen Brot, von dem er immer wieder ein kleines Bröckchen abbricht und ins Wasser wirft. Und – schwupps – kommt eine Forelle hinaufgeschossen und schnappt es sich.


Kein Fang = eine gute Flasche Wein

Dietmar Meier ist die Faszination und die Verbindung anzumerken, die der Fluss bereits seit Kindesbeinen auf ihn ausüben. Und er weiss auch um dessen fischereilichen Qualitäten: «Man muss also wirklich schon fast alles falsch machen, um hier einmal nichts zu fangen. Daher sage ich jeweils: Wer nach einem Tag keinen einzigen Fisch gefangen hat, der bekommt am Abend von mir eine gute Flasche Wein!»


Dilemma: Genuss oder Jagd auf Kapitale?

Die Warme Mandling ist ein typischer Gebirgsbach: Kalt, überwiegend schnell flies­send und glasklar. Auf den meist hellen Kalksteinen, die den Grund zieren, sind immer wieder schöne Bachforellen auszumachen. Sie gezielt anzuwerfen mit einer kleinen Sedge und damit zum Steigen zu verleiten, ist für jeden Fliegenfischer das Nonplusultra! Es klappt auch ganz hervorragend. Aber die Forellen sind sich gewohnt, angeworfen zu werden, sodass man sich leise anpirschen muss, um nicht schon von weitem als «Feind» erkannt zu werden.
Aber nicht nur Trockenfliegen wie die Rehhaar-Sedge fangen ausgezeichnet (und sind im schnell fliessenden Wasser gut zu sehen), sondern auch kleine Nymphen sind unwiderstehlich, wenn sie durch die hellblau schimmernden, sprudelnden kleinen Wasserfälle gezupft werden. Besonders fein gebundene Goldköpfli mit feiner Rippung haben bei uns «gezogen».
Da die Hubertus-Wasser, die sich in Privatbesitz der Familie Maier befinden, reine «Catch&Release»-Gewässer sind, schwimmen hier mitunter auch grosse, ja sogar kapitale Fische. Uns wird beispielsweise von einer über drei Kilogramm schweren Bachforelle berichtet, die sich in einem kleinen Gumpen aufhalten soll.
Wie man weiss, lassen sich aber grössere Forellen praktisch ausschliesslich in den Abendstunden fangen. Genau dann aber wird im Hotel Hubertus das Essen serviert... Was will man nun: Sich von einem sensationellen, mehrgängigen Essen verwöhnen lassen – oder einen kapitalen Fisch zu fangen versuchen? Ein Dilemma, das schlussendlich jeder Fischer für sich selbst entscheiden muss...

 Da beim Almsee immer mal wieder Interessierte hinter uns stehen bleiben und zusehen, bringen wir unsere Fliegen – vorsichtshalber – nur mit dem Rollwurf auf Distanz...

Da beim Almsee immer mal wieder Interessierte hinter uns stehen bleiben und zusehen, bringen wir unsere Fliegen – vorsichtshalber – nur mit dem Rollwurf auf Distanz...

 Drill im Bergwasser: Eine schöne Fario hat die Sedge genommen und versucht sich freizukämpfen.

Drill im Bergwasser: Eine schöne Fario hat die Sedge genommen und versucht sich freizukämpfen.

 Eine stattliche Regenbogenforelle kurz vor ihrer Landung – wo sie schonend vom Haken befreit und zurückgesetzt wird.

Eine stattliche Regenbogenforelle kurz vor ihrer Landung – wo sie schonend vom Haken befreit und zurückgesetzt wird.

 In solch schnellen Passagen dürfen hinter jedem Stein Forellen vermutet werden. Bringen wir sie mit der kleinen Nymphe an den Haken?

In solch schnellen Passagen dürfen hinter jedem Stein Forellen vermutet werden. Bringen wir sie mit der kleinen Nymphe an den Haken?

 Ist sie nicht einfach wunderschön? Kern­gesunde Bachforelle aus der Warmen Mandling.

Ist sie nicht einfach wunderschön? Kern­gesunde Bachforelle aus der Warmen Mandling.

 Vor 20 Jahren schaffte es Dietmar Maier auf die «Petri-Heil»-Titelseite. Und auch heute gibts noch solch schöne Forellen in seinen Wassern.

Vor 20 Jahren schaffte es Dietmar Maier auf die «Petri-Heil»-Titelseite. Und auch heute gibts noch solch schöne Forellen in seinen Wassern.


Watstiefel und Fliegenrute

Mit einer 4er-Fliegenrute und Watstiefeln ausgerüstet lässt sich das gesamte Revier gut befischen. Die Gewässer sind auch für Besitzer von Gespliessten ideal, um ihre Natur-Ruten in passender Umgebung zu werfen. Und auch mit der Tenkara-Rute ist man in den Fliessgewässern des Hotel Hubertus erfolgreich.
Wegen der oft überhängenden Äste über den erfolgversprechendsten Stellen ist man gezwungen, auch mal den Rollwurf anzusetzen, oder aber mit einem Bogenwurf den Köder zu platzieren. Auch wenn das letzte Mal schon lange her ist: Sie werden sich wundern, wie schnell Sie diese Würfe wieder beherrschen!
Es stehen dem Hausgast insgesamt 25 Kilometer Gebirgsbach (Warme Mandling und Kalte Mandling), 20 Kilometer Fritzbach (dieser ist zwischen fünf und acht Meter breit) sowie zwei Bergseen mit je drei Hektaren Fläche (Almsee und Stausee) zur Verfügung. Während in den kalten Gebirgsbächen vorwiegend Bachforellen und seltener Regenbögler gefangen werden, schwimmen in den ebenfalls glasklaren Seen Bachsaiblinge und Äschen, die sich jedoch deutlich schwerer mit der Fliege überlisten lassen – sie haben im stillen Wasser bei schönstem Sonnenschein alle Zeit der Welt, sich die Köder ganz genau anzusehen. Und dazu noch einiges an Erfahrung einzubringen. Es muss wirklich alles stimmen, damit sich einer dieser Seebewohner die Ehre gibt. Dann aber sind es stattliche Exemplare.
Nach Absprache mit Dietmar Maier darf man übrigens auch Fische entnehmen. Sie werden dann von Österreichs bester Köchin Johanna Maier zubereitet (ein feines Forellen-Rezept von ihr aus ihrem neuen Bestseller «Meine gesunde Küche» finden Sie auf Seite 54).


Naturverlaichung funktioniert bestens

Die Forellen, die im Hubertus-Revier schwimmen, sind zum grössten Teil reine Naturburschen. Gemäss Dietmar Maier funktioniert nämlich die Naturverlaichung hier noch bestens, und auch Kormorane stellen kein Problem dar. Wenn nötig, besetzt er Nebenbäche mit Sömmerlingen oder Jährlingen. Die verantwortungsvolle und ökologische Bewirtschaftung seiner Gewässer liegt Dietmar Maier am Herzen. Deshalb werden Lizenzen für seine Gewässer auch ausschliesslich an Hausgäste he­rausgegeben.


Wohlfühl-Fischertage der Extraklasse

Der Tag im Hotel Hubertus beginnt mit einem Zmorge, der seinesgleichen sucht. Die verschiedenen Spezialitäten verführen einen dazu, mehr und länger zu essen, als man es sich eigentlich gewohnt ist. Zu gross die Verführung, das oder jenes auch noch zu probieren.
Gut gesättigt fischt man dann während des Tages, praktisch alleine, im grossen Hubertus-Revier inmitten von intakter Natur der österreichischen Alpen, hat immer wieder Kontakt zu gesunden, schön gezeichneten Salmoniden.
Und am Abend wird man wieder nach Strich und Faden im Hotel verwöhnt, geniesst zu jedem der feinen und in sich stimmigen Gänge einen speziellen, passenden Wein.
Für Fischerinnen und Fischer, die das spezielle Geniesser-Erlebnis suchen und für die es nicht wichtig ist, mit Koffern prall gefüllt mit Fischen zurückzukehren, sind Ferien im Hotel Hubertus zu empfehlen.
Eine Top Fischerei in naturnahen Gewässern, guter Fischbestand, zuvorkommende Gastgeber und dazu noch wirklich sensationell gutes Essen – wer kann da schon nein sagen?


Infos

Fischwasser:
Warme und Kalte Mandling: 25 km
Fritzbach: 20 km
Almsee und Stausee: je 3 ha

Fischbestand / Saison:
Bachforelle, Regenbogenforelle, Bachsaibling, Äsche. Saison von Mai bis Oktober.

Fanggerät / Lizenz:
Ausschliesslich Fliegenfischer. Erlaubte Köder: Künstliche Fliegen (Trocken, Nass, Nymphe, Streamer) mit Schonhaken. An allen Hubertus-Gewässern gilt das Catch&Release-Gebot. Entnahme von Fischen nach vorgängiger Absprache mit Dietmar Maier jedoch möglich.

Kosten «Sommer-Special»:
Sommer-Special (3 Nächte inkl. Genussfrühstück, 2 Menüs «Köstlichkeiten aus unserer Heimat» und 1 Gourmetmenü): 498 Euro pro Person.

Mehr Informationen und Reservation:
Geniesserhotel Hubertus, Johanna & Dietmar Maier
Am Dorfplatz 1
5532 Filzmoos a. Dachstein
Österreich

Telefon: +43 64 53 82 04
Fax +43 64 53 82 04 6
info@hotelhubertus.at
www.hotelhubertus.at

 

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