Zwölf Tipps zum richtigen Zurücksetzen
30 | 06 | 2016 PraxisText: Michael Werner 411932
30 | 06 | 2016 Praxis
Text: Michael Werner 4 11932

Zwölf Tipps zum richtigen Zurücksetzen

Man kann zum «Catch and Release» (Fangen und Zurück­setzen) stehen, wie man will. Gelegentlich muss ein Fisch zurückgesetzt werden, zum Beispiel, weil dieser untermassig ist oder Artenschutz geniesst. Worauf müssen Sie achten, um einen Fisch so schonend wie möglich zurückzusetzen? «Petri-Heil» gibt die wichtigsten zwölf Tipps.


Wenn Sie Fische zurücksetzen müssen oder möchten, sollten Sie folgende Punkte beachten, da diese die Überlebensrate der Fische drastisch erhöhen:

  1. Benutzen Sie einen Haken ohne Widerhaken oder drücken Sie den Widerhaken an. Das macht das Abhaken leichter und schneller.

  2. Verwenden Sie Gerät und Vorfachmaterial, das zu der zu erwartenden Fischgrösse passt.

  3. Drillen Sie mutig und entschlossen, das gilt besonders auf Catch and Release-Strecken im Ausland! Es ist besser, einen Vorfachbruch zu riskieren, als einen Fisch bis zu dessen totalen Erschöpfung zu drillen.

  4. Landen Sie den Fisch generell so schnell wie möglich, damit er nicht zu viel Sauerstoff verbraucht.

  5. Führen Sie den Fisch ins seichte Wasser (nicht zwischen Steine), knien Sie nieder (wenn nötig) und entfernen Sie den Haken, möglichst ohne den Fisch zu berühren.

  6. Ein Feumer mit knotenlosen Netzmaschen oder – noch besser – ein «Release-Feumer» (transparentes, sehr glattes Kunststoff-Netz) minimiert Schäden an der Schleimschicht sowie das Risiko, Krankheits-Erreger aus einem fremden Gewässer einzuschleppen.

  7. Halten Sie bei einem kleinen Fisch einen langen Netzsack gegen den Griff, um die Tiefe des Netzes zu verringern. So können Sie den Fisch anschliessend leichter wieder schwimmen lassen.

  8. Wenn Sie Ihren Fang fotografieren möchten, sollten Sie jemanden dabei haben, der für Sie das Foto knipst. Lassen Sie den Fisch im seichten Wasser, bis der Fotograf die Kamera bereit hat.

  9. Machen Sie Ihre Hände nass, halten Sie den Fisch an der Schwanzwurzel und unter dem Bauch. Halten Sie dann den Fisch (nicht länger als zehn Sekunden) für ein schnelles Foto nur knapp über die Wasserfläche.

  10. Helfen Sie dem Fisch, wenn es notwendig sein sollte. Halten Sie ihn mit dem Kopf voran in schnelleres Wasser, beispielsweise an der Strömungskante hinter einem Stein, damit mehr Wasser durch die Kiemen fliesst und der Fisch schneller und mehr Sauerstoff aufnehmen kann.

  11. Sollte keine Strömung vorhanden sein, bewegen Sie den Fisch im Wasser langsam vor und zurück, damit Wasser durch seine Kiemen strömt.

  12. Wenn der Fisch nicht innerhalb weniger Minuten wieder zu Kräften gekommen ist, sollten Sie den Fisch entnehmen.

 

4 Kommentare


Tim

30 | 04 | 2022

Ich bin grundsätzlich gegen tierquälerei. Catch and Release ist schrecklich für die Tiere.

Antworten an: Tim

Silvan

17 | 06 | 2023

Das sehe ich genau so!!!


Lolo

08 | 08 | 2023

Man stelle sich vor, jemand würde auf ein Reh schiessen (vorausgesetzt es stirbt auf magische Weise nicht), knipst ein Foto, klebt ein Pflaster auf die Einschusslöcher und klatscht ihm auf den Hintern, um es wieder springen zu lassen. Das ist catch and release!


Jo

24 | 04 | 2024

Ich finde catch and release nicht gut aber man sollte sehr aufpassen was man mit dem Fisch macht.
Bitte nicht quälen.


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