Auf Wels:</br>[Die Schweiz im Bann der Barteln]
24 | 09 | 2024 PraxisText: Daniel Luther 42360
24 | 09 | 2024 Praxis
Text: Daniel Luther 4 2360

Auf Wels:
Die Schweiz im Bann der Barteln

Die Schweizer Gewässer verändern sich so rasch und radikal, wie man das vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Ein zwiespältiger Wandel für uns Fischerinnen und Fischer ist die wundersame Vermehrung der Welse. Hier sind die Empfehlungen des «Petri-Heil»-Teams, wie man diese neue attraktive Ressource mit einfachen Mitteln nutzen kann.


Ich weiss, das ist kein wirklich appetitanregender Anfang, aber zum Verständnis dieser Geschichte ist er unverzichtbar. Unsere Umwelt wandelt sich so rasch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Ich erspare den gut informierten «Petri-Heil»-Lesern ein langes Lamento und picke einen Aspekt heraus. Der globale Handel, der ohne Wenn und Aber für erfreulichen Wohlstand in unserem Land gesorgt hat, liess in Europa ein Netz von Schifffahrts-Kanälen entstehen. Besonders folgenreich ist der Main-Donau-Kanal, der seit 1962 die über Jahrtausende getrennten Einzugsgebiete von Donau und Rhein miteinander ökologisch kurzschliesst. Diese neue Wanderroute zwischen Schwarzem Meer und Atlantik haben seither zahlreiche Fischarten erfolgreich genutzt. Eine davon ist Silurus glanis, der Wels, der aus dem Norden zuerst den Hochrhein und dann all seine Zuflüsse besiedelte. Etwas, das den seit der letzten Eiszeit bestehenden Populationen im Bodensee und in den Jurarandseen nie gelang.

In anderen Gewässern (z. B. Sihlsee) hat eindeutig der Mensch nachgeholfen mit Besatz, der nicht legal und schon gar nicht durchdacht war, ausser man denkt ganz schlicht in Insta/TikTok-Logik: Krass, gross, geil, egal.

 Dicke Vorfächer scheinen die Welse nicht abzuschrecken, andere Feinheiten hingegen sehr. © Daniel Luther

Dicke Vorfächer scheinen die Welse nicht abzuschrecken, andere Feinheiten hingegen sehr. © Daniel Luther

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4 Kommentare


Wels Guiding

24 | 09 | 2024

Hallo
Gut geschrieben
Aber diese fang Quoten ist la zum Lachen
Ich Fange Welse 50cm bis 2,20 in der Schweiz
Und wollte mal mit Petri Heil ein Bericht machen

Antworten an: Wels Guiding

Daniel Luther

24 | 10 | 2024

Hoi Wels Guiding
Wels ist ja ein sehr passender Vorname für diesen "Beitrag". Und dein Nachname Guiding klingt bayrisch...
Ich bin der Autor des Artikels und es geht darin gerade nicht um Profis, Pseudoexperten und all den ermüdenden Teamangler-Machismo. Es geht darum, dass mehr Schweizer Fischerinnen und Fischer erkennen, dass der Wels eine attraktive Beute/Ressource ist, und dass es ökologisch sinnvoll und kulinarisch attraktiv ist diese Fischart zu beangeln. Ich begleite dich gern mal ans Wasser und lass mir von einem Profi zeigen, wie man wirklich erfolgreich auf Schweizer Welse fischt. Du erreichst mich unter dal@petri-heil.ch


Gaggi

29 | 09 | 2024

Ich habe mir vor 10 jahren in di hosn geschissn. Trotzdem mehr weld gefang als ihr anföngt


Tinu

30 | 09 | 2024

Also im Wohlensee bei Bern lässt man die Welse mit dem Fischlift Mühleberg in den Wohlensee transportieren. Weshalb verstehen wohl die wenigsten. Auch stelle ich mir die Frage ob dies rechtlich korrekt ist. Den zumindest während der Fischzählung ist dies doch als Besatz einzustufen. Aus meiner Sicht, hat der Wels weder im Wohlensee noch in der Aare rund um Bern und zukünftig wohl auch im Thunersee nichts verloren.


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