08 | 02 | 2021 | Video | Reisen | 0 | 6848 |
08 | 02 | 2021 | Video | Reisen |
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Auf grosse Fischerreise mit YouTube
Aufgrund der Pandemiesituation sind Fischerreisen für die meisten von uns immer noch in unerreichbar weiter Ferne. Umso näher aber liegt YouTube, der Ort, an dem sämtliche Fischerdestinationen der Welt aus dem Handgelenk erreicht werden können. «Petri-Heil»-Redaktor Robin Hrovatic nimmt Dich mit auf eine innere Reise zu seinen fünf Lieblings-YouTube-Kanälen, wo alle Fischerträume wahr werden.
Gido’s Land Based Fishing Adventures
Gido fischt meistens im Südwesten Australiens auf Groper, Samson Fish, Dhufish, Yellowtail Kingfish und Co. Er ist der erste Fischer, den ich je gesehen habe, der das Fischen mit dem fast professionellen Klettern verbindet und so an Orten fischen kann, an denen vielleicht noch nie jemand seine Köder ausgeworfen hat. Es versteht sich, dass seine Bilder regelmässig so an der Küstenlinie abgepixelt werden, dass auch wirklich niemand wissen kann, wo genau er fischt. Für einen wie mich, der es liebt, am Meer von Felsen aus mit grossen Spinnködern möglichst weit raus auf Raubfische zu werfen, der absolute Traum. Nicht, dass ich mich je getrauen würde, ein solches Kletterabenteuer mit langen Seilen selbst einzugehen, aber dafür habe ich ja Gido, der macht das für mich und entführt mich an steilste Klippen mit schmalsten Felsvorsprüngen, die von der Drohnenkamera aufgenommen aussehen, als reichten sie kaum fürs Aufsetzen der Füsse. Kommt am Ende noch das einzig rettende Cliff Gaff zum Einsatz, ist die Spannung kaum auszuhalten, bis die Fische am Ende doch noch, aber durchaus nicht immer, in Gidos Armen landen.
youtube.com/channel/UCX-3xwKttEqBysIYVztng-w
Rute raus, der Spass beginnt
Wenn eine Fischersendung mit so einem Namen trotzdem erfolgreich ist, muss es schon was auf sich haben. Fernsehmoderator Heinz Galling und Angel-Europameister und Haudegen Horst Hennings sind ein Duo der Extraklasse. Stets provozieren sie einander, dauernd vermittelt der eine dem anderen, dass er der bessere Fischer ist, und trotzdem merkt man, dass viel Freundschaft mit im Spiel ist. Wenn sie so ihre Sprüche klopfen, fühlt man sich an befreundete Jugendliche erinnert. Schaffen es zwei Fischer, ihre Begeisterung fürs Fach noch im Alter so beizubehalten und rüberzubringen, gebührt ihnen grosser Respekt. Die Sendung ist wohl eher etwas für die älteren Semester unserer Leserschaft, aber definitiv nicht nur. Vornehmlich in Deutschland und an der Nordsee unterwegs, verschlägt es sie manchmal auch ins nahe und weitere Ausland. Und so kommt es, dass der Zuschauer vom Plötzenfischen im Baggersee über das Fliegenfischen im Lachsfluss bis hin zum Stemmen des Goliath Groupers in Florida mitgerissen wird. Immer kann man dabei etwas übers Fischen lernen, immer erhält der Unterhaltungsfaktor auch seinen Platz, immer ist das kompetitive Element des Sports dabei, aber immer auch das grosse Herz für den Fisch und das Gegenüber.
youtube.com/Rute-raus-der-Spass-beginnt
Morningtide Fishing
Zurück in Australien. Wenn Cavy, Brooksy, Briggsy und Freunde zum Fischen losziehen, ist Teamgeist angesagt. Selten habe ich es gesehen, wie sich Fischerfreunde derart enthusiastisch dabei unterstützen, um zum grossen Fang zu kommen oder dafür sorgen, dass der Fischerbuddy mit dem Fang optimal ins Bild gesetzt wird. Ihr obligater «water release» mit vorangehendem Sprung ins Wasser, bei welchem der Fisch noch unter Wasser beim Wegschwimmen gefilmt wird, ist schlicht legendär, wenn auch nicht konform mit unserem schweizerischen Tierschutzgesetz. Kommen sie an eine neue Kante, bei welcher sie GT’s, Coral Trouts, Queenies u. Ä. m. stets vom Ufer aus erspähen, wird trotz grösster Anspannung brav gewartet, bis auch der letzte mit seiner Gerte, an welcher ein Oberflächenköder hängt, bereit ist und sie mit einem gemeinsamen «three, two, one» den ersten, verheissungsvollsten Wurf einläuten. Nicht selten gefolgt von einem lauten «I’m on», bevor das Kreischen der Stella 8000 auf die GoPro gebannt wird. Schade nur, dass sie so erfolgreich geworden sind, dass ihre Egos es leider nicht mehr geschafft haben, zusammen zu bleiben. Aber es ist auch ein Genuss, sie als Einzelkämpfer in ihrem Online-Fischerleben weiter zu begleiten.
youtube.com/user/MorningTideFishing
Robson Green Extreme Fischerman
Als ich einmal wegen einer Lungenentzündung das Bett hüten musste, bin ich auf Robson Green gestossen mit seiner «Robson’s Extreme Fishing Challenge» und dem «Robson Green Grand Slam», die mich so gepackt haben, dass ich sämtliche Folgen fast aneinander schauen musste. Kein Fischerkanal entführt einen zu so vielen Fischerdestinationen über den ganzen Globus. Dies haben sich die Produzenten mit einer professionellen Entourage auch einiges kosten lassen. Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Robson Green, im eigentlichen Leben Schauspieler, reisst einen mit, kann herrlich über sich selbst lachen, lässt einen auf dramatische Art und Weise an seinen Fängen und Verlusten teilhaben und ist zu alldem auch noch ein sehr sympathischer Begleiter und Lehrling für seine Fishing Guides. Für keinen Jux zu schade, badet er nackt wegen einer verlorenen Wette, verharrt Stunden auf einem unbequemen Sitz eines in die Gezeiten aufgestellten Pfostens für ein winzig kleines Fischlein oder lässt sich mit zwei japanischen Seniorinnen auf die beklemmende Jagd nach äusserst giftigen Seeschlangen ein. Das musst Du einfach gesehen haben.
RoKKiT KiT
RoKKiT KiT ist auf dem Meer in Australien und Neuseeland unterwegs, stets allein im Kajak oder in seiner aufblasbaren motorisierten Nussschale, wenn es etwas weiter auf eine möglichst unbewohnte Insel geht, wo auch Speerfischen und Camping angesagt ist. Ich habe noch keinen gesehen, der allein mitten auf dem Ozean dermassen entspannt seiner Leidenschaft fürs Fischen nachgeht und mit seinen Selbstgesprächen so viel Nähe zu seinen Zuschauern erzeugt, als ob er sein Kajak gleich nebenan in der Stube gewassert hätte. Durch und durch authentisch, fast immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht, auch wenn er mal verliert. Von seiner Frustrationstoleranz könnte sich noch so mancher Fischer ein Schnippchen abschlagen. Vielleicht liegt es daran, dass er nur so viel fischt, wie er selbst oder mit seiner Familie verwerten kann. Dass er sich nie gierig zeigt, beeindruckt mich und mit mir seine bald 300?000 Abonnenten. Natürlich freut er sich gewaltig, wenn er eine Freak GIANT Mackerel fängt. Aber er kann auch mal einen edlen Speisefisch wieder gehen lassen, wenn sein Abendessen auf der einsamen Insel bereits gesichert ist. Sein Respekt vor den Elementen ist ansteckend, mit ein Grund dafür, dass man ihm seine Wahoos, Snapper und Coral Trouts so gönnt.
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