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14 | 04 | 2023 | Praxis | ![]() | ![]() |
14 | 04 | 2023 | Praxis |
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In der letzten «Petri-Heil»-Ausgabe haben wir den elfjährigen Manu Schuhmacher vorgestellt. Nun zeigt er uns seine besondere Alet-Technik und erzählt, wie er darauf gekommen ist.
Im Frühling, Sommer und Herbst fischte ich mit der Spinnrute häufig auf Alet. Kleinere fing ich zwar gut, jedoch ignorierten die grossen meine Köder. Als ich wieder einmal fischen ging, kam ich an einem Bach mit vielen mittelgrossen bis grossen Alet vorbei. Ich sah am Ufer einen Strauch mit schwarzen Beeren und warf ein paar davon hinein. Ich wollte wissen, was passieren würde. Die Alet waren interessiert, schnappten aber nur vereinzelt zu. Also schaute ich mich weiter um und sah einen Strauch mit roten Beeren. Auch von denen nahm ich einige und warf sie hinein. Die Alet stürzten sich diesmal sofort auf die Beeren. Ich probierte es immer wieder und es funktionierte jedes Mal: Auf das «Plopp»-Geräusch beim Hineinfallen der Beeren reagierten sie immer, aber die roten Beeren frassen sie viel häufiger als die schwarzen.
Das lag sehr wahrscheinlich an der Farbe und ich wüsste nicht, was es sonst noch sein könnte. Vielleicht weil die schwarzen Beeren beim Aufschlagen auf dem Wasser einen anderen Ton machten als die roten? Ich beschloss schliesslich, frische Kirschen an der Freeline-Montage anzubieten, welche das gleiche Plopp-Geräusch machten wie diese roten Beeren. Damit konnte ich viele grosse Alet zwischen 50 und 60 cm landen. Doch es nervte mich, dass die Kirschen immer nach ein paar Würfen abfielen und ich auch keine richtig weiten Würfe machen konnte. Also beschloss ich, eine Kirschenimitation zu finden. Es kam mir die Idee, mit Boilies zu fischen. Ich kaufte mir 16 mm-Boilies in einer roten Farbe und baute damit eine Haarmontage. Am Gartenteich testete ich das Geräusch beim Hineinfallen und stellte fest, dass es genau das gleiche Geräusch war wie bei den Kirschen. Kaum stand ich damit schliesslich am Fischwasser, fielen fünf kapitale Alet darauf herein. Alle Fische hakte ich auf Sicht direkt unter der Wasseroberfläche, als sie sofort nach dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche nach dem Boilie schnappten.
Am Wasser schleiche ich mich langsam an meine Spots heran und schaue, ob ich Fische sehe. Wenn ja, dann werfe ich zuerst zwei, drei Boilies (ohne Haken) hinein und schaue, ob sie reagieren. Wenn ja, dann werfe ich mit einem möglichst genauen Wurf in die Nähe der Alet, welche den Köder meist direkt kurz nach dem Auftreffen auf dem Wasser nehmen. Also heisst das, den Bügel nach dem Wurf direkt schliessen, damit ich den Anschlag sofort setzen kann. Dann machen die Alet meistens eine schnelle Flucht, also muss die Bremse vorher gut eingestellt sein.
Eine Geschichte, die ich erlebt habe, ging so: Wie zuvor beschrieben, fischte ich auf Alet. Nach einer halben Stunde entdeckte ich einen grossen Alet direkt am Ufer. Schnell warf ich meinen Boilie genau vor den Kopf des Fischs, welcher ihn sofort inhalierte. Nach einer rasanten Flucht konnte ich den Alet landen. Der Fisch mass gute 60 cm und ist mein zweitgrösster Alet bisher.
Gute Spots sind grössere Bäche, Flüsse, Buhnenfelder, Orte, wo es Holz im Wasser hat, oder auch überhängende Ufer und andere Versteckmöglichkeiten.
Ich wünsche allen viel Spass mit dieser Montage und ein dickes Petri am Wasser! Bis zum nächsten Beitrag über das Welsfischen mit der Spinnrute am Fluss.
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