


29 | 10 | 2021 | Praxis | ![]() | ![]() |
29 | 10 | 2021 | Praxis |
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Die Äsche ist in unseren Fliessgewässern der Herbst– und Winterfisch par excellence. Warum das so ist, und ob man die stark gefährdete Art überhaupt noch befischen darf, erläutert Dir «Petri-Heil».
Im Gegensatz zu unseren Forellenarten, die als Winterlaicher ab spätestens Mitte Oktober geschont sind, lassen sich Äschen bis zum Jahresende und sogar (wo erlaubt) bis Ende Januar fangen. Grundsätzlich begünstigt ein tiefer Wasserstand, wie er meist von Oktober bis Ende Jahr anzutreffen ist, die Äschenfischerei. Bei Hochwasser wird der Fang schwierig bis unmöglich.
Die Äsche ist klar eine gefährdete Art und die Bestände sind eigentlich überall nur noch ein Schatten von ehemals. Trotzdem wird zum Beispiel im Kanton Bern oder im Engadin den Äschen noch immer eifrig nachgestellt (siehe dazu auch den Leserbrief im «Petri-Heil» 09/21 auf Seite 47). Wer als Neuling sein Glück an einem ihm unbekannten Gewässer versucht, wird jedoch kaum einen merklichen Effekt auf den Bestand ausüben: Mehr als zwei Bisse pro Tag sollte man nicht erwarten.
Dies ist übrigens auch beim Fischen auf Seeforellen oder andere seltene Fische der Fall: Regelmässige Fänge sind ausschliesslich den Spezialisten vorbehalten, die extrem viel Zeit in die Fischerei investieren; das Glück kann jedoch bekanntermassen jedem lachen.
Äschen werden sowohl mit der Fliegenrute als auch mit der Zapfenmontage mit Laufrolle gefangen. Der beste Allroundköder ist die Goldkopfnymphe. Diese kann man nicht nur mit der Fliegenrute, sondern auch am Zapfen oder mit einem Grundblei (Tiroler Hölzl) anbieten. Zuckmückenlarven-Imitate in Rot und Orange funktionieren am Zapfen angeboten ebenfalls gut. Wer unbedingt fangen möchte, beködert seinen 14er-Haken mit Bienen- oder Fleischmaden. Allerdings sollte man mit diesem Köder sofort anschlagen, weil die Äsche sonst die Maden tief schluckt und nicht mehr unbeschadet zurückgesetzt werden kann. Daher sind Naturköder in manchen Äschengewässern auch verboten oder zumindest verpönt. Sieht man die Äschen steigen (sie verraten sich mit kleinen Ringen an der Oberfläche), schlägt die Stunde der Trockenfliege.
Ja, an manchen Tagen beissen die Äschen auch auf kleine Spinner mit roten oder gelben Punkten. In skandinavischen Gewässern mit einem guten Äschenbestand kann man fast das ganze Jahr mit Spinnern Äschen fangen. Äschen lassen sich dort zum Beispiel hervorragend mit dem ABU Droppen-Spinner in Grösse 1 fangen. Solche Zustände trifft man bei uns allerdings kaum mehr an, doch theoretisch kann sich auch eine Schweizer Äsche am Spinner vergreifen.
Überall dort, wo das Wasser schön sauerstoffreich ist, zum Beispiel am Auslauf von Wehren oder in Rauschen und Rinnen sind die Fische anzutreffen. Ein sogenannter «Äschenzug» ist oft eher tief, hat aber immer noch ordentlich Strömung. Äschen brauchen eine gewisse Strömung, die sie vor Fressfeinden schützt, um sich an einem Platz dauerhaft einzustellen. Dies muss nicht unbedingt in der Flussmitte sein. Wer sein Gewässer genau beobachtet, findet Ringe von steigenden Äschen in unmittelbarer Ufernähe. Meist stehen die Fische über Kies- bzw. Sanduntergrund.
Wenn am Morgen noch dichter Nebel hängt, die Temperaturen gerade etwas über dem Gefrierpunkt liegen und sich im Lauf des Tages die Sonne durchsetzt, sind die Bedingungen am besten. Insbesondere die Phase, in welcher sich der Nebel auflöst, gilt dann als Topzeit. Grundsätzlich ist wenig bis kein Wind von Vorteil, da sich dann die Aktivitäten der Äsche an der Oberfläche viel besser erkennen lassen. Bewölkte Tage können auch gut sein, bei Regen wird das Fischen wie überall auch beim Versuch auf Äschen schnell ermüdend.
Die Äsche hat ein weiches Maul, wer den Drill zu stark forciert, riskiert, dass der Haken ausschlitzt. Wird die Äsche stromabwärts gehakt, wartet man mit gespannter Schnur, bis sich die Äsche an den Gewässerrand treiben lässt. Dann geht man auf die Äsche zu, anstatt sie in – leider immer noch verbreiteter – Altherrenmanier über 20, 30 oder mehr Meter gegen die Strömung zu sich hochzuziehen. An den meisten Äschengewässern sind die Untermassigen deutlich in Überzahl, und wer will, dass eine 25 Zentimeter lange Äsche im nächsten Jahr das Schonmass erreicht, behandelt den Fisch so schonend wie überhaupt nur möglich und sucht sich seine Stelle mit Bedacht aus.
Daniel Kunz.
Das habe ich nicht gewusst das Asche am Aus sterben ist. Dann Sol sie nicht mehr gefischt werden bis es sich erhöht ist. Lg D. Kunz