17 | 12 | 2019 | Praxis | Video | 1 | 9813 |
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Ordnung mit System
Ordnung beim Fischen? Darüber wird kaum geredet. Lieber philosophiert man über neue Köder und alte Geheimtipps. Und doch ist Ordnung wichtig. Dadurch wird der Entscheid erleichtert, was und wieviel «Neues» ein Fischer am Wasser dabeihaben sollte. «Petri-Heil»-Mitarbeiter Ivan Valetny zeigt seine Vorgehensweise.
Die meisten von uns besitzen eine Unmenge von Ködern, Schnüren und weiterem Fischermaterial, das sich über die Jahre angesammelt hat und zum kleinen Fischerladen im Keller oder in der Garage angewachsen ist. Ich habe notgedrungen diverse Ordnungssysteme ausprobiert. Dabei haben sich ein paar Strategien bewährt. Diese haben weniger mit Ködereigenschaften, als mehr mit praktischer Vernunft zu tun.
Einkauf richtig verstauen
Ich lasse nur Gummifische und gebundene Haken in der Originalverpackung. Wobbler, Blechköder, Jigköpfe, Haken, Kleinteile usw. packe ich umgehend aus und ordne sie in passende Boxen ein. So habe ich alles im Blick und weiss, wann etwas zur Neige geht. Der so gewonnene Überblick hilft, nicht zu viel oder zu wenig einzukaufen.
Wobbler und Löffel quasi als Wertanlage in der Originalverpackung zu lagern, führt nur dazu, dass man den Köder oft gar nicht erst einsetzt. Ich kaufe Köder, die gut laufen, auch auf Vorrat ein, lagere sie aber in Schubladenstöcken oder Boxen. So sieht man auf den ersten Blick, was man zur Auswahl hat, und alles ist einsatzbereit.
Am Wasser möchte ich fischen und die Natur geniessen, zuhause bereite ich möglichst alles dafür vor. Dies gilt insbesondere für Stahlvorfächer, Angstdrillinge und Montagen. Wer diese fertig vorbereitet hat, spart am Wasser Gewicht und Zeit.
Regelmässiges Ausmisten
Um einen entspannten Tag am Wasser zu haben, sollte man auch regelmässig seine Köderboxen, die man mit ans Wasser nimmt, ausmisten. Von vielleicht 20 Wobblern in der Box setzen die meisten von uns nur eine Handvoll regelmässig ein. Also nehme die ich 15 Köder raus, die mir keine Erfolgserlebnisse gebracht haben. Diese lagere ich dann zu Hause und nehme sie gegebenenfalls ein anderes Mal wieder an ein passenderes Gewässer mit.
Nach ein paar Jahren Fischerleben hat man zuhause ein mehr oder weniger grosses Arsenal an Gerätschaften und vor allem Ködern. Alles, was da rumliegt, schaue ich mir regelmässig an und gehe dabei davon aus, dass ich, was ich zwei Jahre nicht benutzt habe, auch zukünftig nicht mehr benutze. Also weg damit! Es würde natürlich etwas weh tun, seine Fischereiartikel einfach wegzuwerfen. Zum Glück gibt es aber genügend Fischerflohmärkte an Ausstellungen oder auch Gruppen im Internet, wo man seine Sachen für wenig Geld an jemanden verkaufen kann, der Freude daran haben wird.
Lust auf Neues
Ich probiere immer mal wieder etwas aus, sei es nun ein neues Produkt auf dem Markt oder einen älteren Ködertyp, mit dem ich persönlich noch wenig Erfahrungen gesammelt habe. Schon oft konnte ich so Köder entdecken, die gut fangen.
«Never change a winnig team» ist aber mindestens so wichtig. Ich halte mich an die Faustregel: Etwa 80 % bewährte Köder und 20 % neue zum Experimentieren. Beides ist für kontinuierlichen Fangerfolg wichtig. Viel zu oft ist es mir selbst schon passiert, dass ich bewährte Köder aus den Augen verloren habe.
Das richtige Mass bei der Köderzusammenstellung
Viele Fischer möchten bei jedem Ausflug für möglichst viele Situationen gewappnet sein. Plötzlich stehen die Fische tiefer und man braucht einen tieflaufenden Wobbler, oder unerwartet nahe an der Oberfläche, was ja ganz andere Wobblertypen bedingt. Oder man hat einen Abriss oder einen zerkauten Gummi von ausgerechnet jener Farbe, die heute besonders gut geht. Eine gewisse Auswahl muss also definitiv mit. Jetzt ist das Wichtigste, ein gesundes Mass zu finden. Jede Eventualität kann man nicht abdecken – damit muss man umgehen können. Ich kann daher nur empfehlen, den Grossteil des Materials zuhause übersichtlich zu lagern, um eine gute Auswahl treffen zu können. Sonst läuft man am Wasser mit Taschen voller Köder rum und regt sich auf, dass diese immer schwerer werden, vom Rumwühlen in der übervollen Angeltasche ganz zu schweigen. Auch Boxen, die man kaum noch schliessen kann, sind nervig und kosten wertvolle Angelzeit.
Köder richtig verstaut
Ich bevorzuge Köder-Boxen, wo man die Köder auf beiden Seiten reinlegen kann. Zwar brauchen sie mehr Platz als eine normale Mehrfachbox, dafür hat man aber mehr Fächer, um die Köder nach Farbe, Grösse usw. zu sortieren.
Mehrfach unterteilte einseitige Boxen sind dann sinnvoll, wenn man sie nicht überfüllt. Bei kleinen Gummifischen geht das besser, weil sie nur einen Einzelhaken haben. Bei Wobblern, Spinnern und Löffeln sollte man, sofern es der Platz zulässt, auf beidseitige Boxen zurückgreifen. Primär achte ich darauf, nicht zu viele Köder in einem Fach zu haben, damit sich die Drillinge nicht verhaken. Ich bevorzuge es, fertig montierte Gummifische dabei zu haben. Dazu noch ein paar lose Gummis und Jigs, ein paar Ersatzdrillinge. Die ganz grossen Boxen bleiben bei mir mittlerweile zuhause. Diese eignen sich besser, um Köder, Bleie usw. zu lagern, als sie jedes Mal ans Wasser mitzuschleppen. Ausgenommen sind da die ganz grossen Gummifische und Wobbler, die sonst nirgends reinpassen.
Rucksack: Der perfekte Allrounder
Der Rucksack ist in den meisten Fällen mein Favorit. Ich habe schon Seitentaschen, Tragetaschen, Hartboxen zum Tragen usw. ausprobiert. Nichts sitzt so sicher an seinem Platz wie ein Rucksack. Ihn kann man schnell anziehen und abstellen. Er ist bequem, auch auf langen Fussmärschen, und man hat genug Platz für alles. Auch auf mein Boot nehme ich meinen Rucksack mit.
Ich verwende stets einen Rucksack mit mindestens drei Fächern. Ins kleinste Fach kommen Patent, allfällige Medikamente und Pflaster. Diese Dinge packe ich in wasserdichte Beutel ein. Im mittleren Hauptfach habe ich Teile wie Köder, Vorfachschnur, fertige Montagen, Kleinteile usw. Im hintersten Fach habe ich ein Schlagholz, Meter, Tuch, Säcke für den Fang und Abfall mit dabei. Im Rucksack bleibt auch genügend Platz für etwas Verpflegung und Getränke. So steht einem angenehmen Angeltag nichts mehr im Wege.
Wenn ich am Bach unterwegs bin, verzichte ich auf den Rucksack und begnüge mich mit einer geräumigen Watweste. Damit kann ich im kalten März mit einem Pulli darunter und im warmen Sommer im T-Shirt oder Sonnenschutzhemd dem Bach entlangpirschen. Vorne habe ich nur eine Köderbox, Kleinteile, Patent, Zange und Vorfachschnur dabei. Hinten ist mein Feumer montiert und im Rückenfach habe ich ein paar Säcke und ein Massband drin. Dort habe ich auch gerne eine Getränkeflasche verstaut und für einen allfälligen Fang ist auch noch etwas Platz vorhanden.
Jetzt, in der kalten Jahreszeit, haben wir genügend Schlechtwettertage, an denen wir uns Zeit nehmen können, das eigene Tackle auf Vordermann zu bringen.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar hilfreiche Inputs geben. Schau Dir noch mein Video auf YouTube zu diesem Thema an. Dort zeige ich Dir im Detail, wie ich mein Tackle aufbewahre. Nun wünsche ich Dir viel Erfolg beim Aufräumen und eine entspannte Zeit am Wasser.
Dominik Glauser
Naja, kommt Zeit kommt Ordnung. Ich hatte immer wieder das Problem, dass ich mehr Zeit im Keller meinen Kram zusammensuche, als dass ich tatsächlich am angeln bin. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, das Ganze in Boxen genauestens zu selektieren. Ich war lang auf der Suche nach einem Schabladenstock für meine Angelutensilien und hab auf https://trovas.ch/?title=schubladenstock wirklich außergewöhnliche und zum Teil erstklassige alte Modelle gefunden. Eine wahre Fundgrube!