Jahreskalender fürs Eglifischen
26 | 05 | 2020 PraxisText & Fotos: Ivan Valetny 014813
26 | 05 | 2020 Praxis
Text & Fotos: Ivan Valetny 0 14813

Jahreskalender fürs Eglifischen

Das Egli ist einer der beliebtesten Zielfische in unseren Seen. Wie auch andere Fische ändern die Egli ihr Fressverhalten, ihr bevorzugtes Beuteschema und ihre Standplätze im Verlauf des Jahres. «Petri-Heil» zeigt, in welcher Jahreszeit man mit welcher Köderart erfolgreich ist.

 

Im Winter, also im Januar, Februar und März, sind die Egli kaum aktiv und warten passiv am Grund, bis es wieder Frühling wird. In dieser Zeit fressen und bewegen sie sich bei uns kaum. Was funktionieren kann, ist ein ganz langsam angebotenes Texas-, Carolina- oder Dropshot-Rig über Grund.


Geringe Chancen mit:

  • Texas-Rig
  • Carolina-Rig
  • Dropshot-Rig 
 

 

 

Die Egli laichen von März bis Mai ab. Meistens laichen die grössten zuerst und danach die kleineren. Deshalb hat man im Frühling in der Nähe vom Flachwasser bis in den Juni hinein gute Chancen, schönere Egli zu fangen, die schon abgelaicht haben und nach dem langen Winter hungrig sind. In dieser Zeit hat es wenige Klein­fische in Ufernähe und wenn, sind es frisch geschlüpfte Nädeli, die für ein Egli kaum eine lohnenswerte Beute darstellen. Dafür gedeihen die Insekten prächtig und viele Larven sind am Gewässergrund aktiv auf Futtersuche, bevor sie als Puppen zur Wasseroberfläche aufsteigen, um zum fliegenden Insekt zu werden. Die grössten Vertreter dieser Larven sind verschiedene Libellenlarven, Maifliegenlarven und Flohkrebse. Wenn man nun versucht, in Grundnähe eine solche Larve zu imitieren, steigen die Chancen ein Egli zu überlisten, da sie sich momentan auf diese Beute eingestellt haben.

Jetzt schlägt die Stunde des Carolina-Rigs. Ebenfalls funktioniert das Seitenarm-Rig, bei dem der Köder etwas weiter über dem Grund läuft, sowie das Texas-Rig, das sich ideal für eine sehr langsame Köderführung eignet. 

Als Naturködermontage bietet sich jetzt der Wurm am Laufblei an, passiv liegen gelassen oder aktiv «gefühlert».


Gute Chancen mit:

  • Carolina-Rig
  • Texas-Rig
  • Seitenarm-Montage
 


Geringe Chancen mit:

  • Jig
  • Wobbler
  • Spinner


Natürköder:

  • Laufblei mit Wurm passiv
  • Laufblei mit Wurm fühlern

 

 

Im Sommer, also etwa im Juli, August bis September sind die Egli vollends erwacht und jagen in der Dämmerung am Morgen und Abend im Flachwasser nach Kleinfischen. Jetzt sind flachlaufende Köder angesagt, seien es nun Wobbler wie kleine Twitchbaits, sinkende oder schwimmende Stickbaits sowie Popper, eine Buldo- oder Sbirolino-Montage, ein klassischer Spinner oder alle möglichen Varianten von leichten Jigs mit Gummifischen. 

Den Tag hindurch ziehen sich die Egli wieder etwas ins tiefere, kühlere Wasser zurück, wo weniger Sonneneinstrahlung hinkommt. Jetzt sind es Ködervarianten, die etwas tiefer angeboten werden, um die nun trägeren Egli doch noch zu einem Anbiss zu verleiten. Dazu bieten sich im tieferen Mittelwasser geführte schwerere Jigs mit Gummifischen an. Hinzu kommen noch vielversprechende Köder wie eine Zikade oder ein Jig-Spinner, die man vom Grund langsam hochkurbeln oder wie den Gummifisch im tieferen Wasser jiggen kann.

Als Naturköder-Montage eignen sich jetzt der Wurm oder einige Fleischmaden am Zapfen.


Gute Chancen mit:

  • Jig
  • Wobbler
  • Stickbait sinkend
  • Stickbait schwimmend
  • Popper
  • Spinner
  • Zikade
  • Jigspinner
  • Buldo
  • Sbirolino

 
Geringe Chancen mit:

  • Carolina-Rig
  • Texas-Rig
  • Seitenarm-Montage
  • Dropshot-Rig
  • Doppeljig-Rig

 
Naturköder:

  • Zapfen mit Wurm
  • Zapfen mit einigen Fleischmaden
  • Laufblei mit Wurm passiv
  • Laufblei mit Wurm fühlern

 

 

Im Herbst, also ungefähr im Oktober, November und Dezember stehen die Egli wesentlich tiefer, sind aber noch in guter Fresslaune, um sich auf das Überwintern im noch tieferen Wasser vorzubereiten. Jetzt kommt man mit schweren Montagen zum Erfolg. In der Dämmerungszeit sind die Egli immer noch etwas aggressiver als während des Tags. Da können wir mit einem schweren Jig mit Gummifisch oder mit dem Doppeljig-System punkten. Den Tag hindurch, wenn sie etwas passiver werden, empfiehlt sich das Dropshot-Rig. Damit kann man die am Grund stehenden Egli durch die langsamere Köderführung doch noch zum Biss reizen. Auch funktioniert im Herbst der Jucker vom Boot aus, und die geworfene oder vertikal geführte Egligambe (Hegene) fängt auch ihre Fische. Da im Herbst der Futterneid unter den Egli eine grosse Rolle spielt, sind Montagen mit mehreren Ködern in dieser Zeit effektiv.

Als Naturköder-Montage kann man Wurm-Montagen am schwereren Laufblei oder mit Seitenarm und Birnenblei einsetzen.


Gute Chancen mit:

  • Jig
  • Dropshot-Rig
  • Doppeljig-Rig

 
Geringe Chancen mit:

  • Zikade
  • Jig-Spinner
  • Carolina-Rig
  • Texas-Rig

 
Naturköder:

  • Laufblei schwer mit Wurm passiv
  • Birnenblei Seitenarm-Montage Wurm

 Das Carolina-Rig fängt vor allem im Frühling seine Egli.

Das Carolina-Rig fängt vor allem im Frühling seine Egli.

 Im Sommer schlägt die Zeit flach geführter Köder wie dem Wobbler.

Im Sommer schlägt die Zeit flach geführter Köder wie dem Wobbler.

 Sommer und Herbst sind eine gute Zeit für Jigs.

Sommer und Herbst sind eine gute Zeit für Jigs.

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