Fische erfolgreich «gezügelt»
16 | 03 | 2017 SchweizText & Foto: Ralph Dietsche 04988
16 | 03 | 2017 Schweiz
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Fische erfolgreich «gezügelt»

Auf einer Länge von rund 800 Metern wurde der Werdenberger Binnenkanal bei minus acht Grad abgefischt. Die Fische und Kleinlebewesen wurden vom alten Kanal in den neuen, renaturierten Bachlauf gezügelt. Dank der rund 60 freiwilligen Helfer verlief die Zügelaktion optimal.


Der Werdenberger Binnenkanal wird in drei Etappen auf einer Länge von gut zwei Kilometer renaturiert und so für Tiere, Pflanzen und den Menschen aufgewertet. In den letzten Monaten wurde parallel zum bestehenden Kanal das neue, bis zu 60 Meter breite Flussbett geschaffen und gestaltet. Seit dem 21. Dezember fliesst nun rund die Hälfte des Wassers durch den neuen Lauf. Das restliche Wasser floss durch den alten Kanal. Dies, damit sich ein Teil der Fische und Kleinlebewesen selbständig in den neuen Lebensraum verschieben konnte. Im Januar wurde der Zufluss zum alten Kanal definitv verschlossen. Der über 100-jährige Lauf des Binnenkanals wird nun mit Aushubmaterial der beiden folgenden Bauetappen am Werdenberger Binnenkanal aufgefüllt und danach landwirtschaftlich genutzt. Bevor der Wasserfluss gestoppt wurde, sammelten etwa 60 freiwillige Helfer die noch im alten Lauf zurückgebliebenen Kleintiere und Fische ein und siedelten diese in das neue Bachbett um. «Das Abfischen war erfolgreich. Wir haben gut 550 noch im alten Bachlauf verbliebene Fische, Frösche und Kleinlebewesen umgesiedelt», sagt Christian Schwendener, Beauftragter Gewässerschutz Fischereiverein Werdenberg.


Ökosystem bildet sich

Der neue Bachlauf des Werdenberger Binnenkanals wird künftig nicht nur mehr Spaziergänger anziehen und einer breiten Tier- und Pflanzenvielfalt einen Lebensraum bieten, sondern auch die Fischer erfreuen. «Wir gehen davon aus, dass sich der Fischbestand in diesem Abschnitt positiv entwickeln wird und insbesondere auch die Bachforelle zurückkommt», meint Christian Schwendener. Für die Fischerei bleibt der renaturierte Bereich für die nächsten drei Jahre allerdings noch gesperrt: «Zuerst muss sich das Ökosystem bilden und erholen.» Um dies zu unterstützen, wird der neue Bachlauf zusätzlich «geimpft»: Ein Teil des Kieses mit Larven und Algen wird ebenfalls vom alten in den neuen Bachlauf gezügelt.

 

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