«Felchen-Kutter» auf dem Zürichsee
16 | 05 | 2012 SchweizText: Daniel Luther 05187
16 | 05 | 2012 Schweiz
Text: Daniel Luther 0 5187

«Felchen-Kutter» auf dem Zürichsee

Es schien zuerst eine ziemlich verrückte Idee, aber Marcel Gartmann, der innovative Jungfischer-Obmann des Fischereiverbands des Kantons Zürich (FKZ) machte daraus mit grossem Engagement und der beherzten Unterstützung des SFV Richterswil/Wädenswil einen tollen Anlass.

Marcel Gartmann organisierte als «Felchen-Kutter» einen umgebauten Kiesfrachter der Firma Kibag und lud am 28. April ein zum «Felchenfischen vom Ledischiff».

32 Jungfischer aus vier Zürcher Vereinen (SFV Richterswil/Wädenswil, SFV Pfäffikersee, FV Glattal, SFVG-Uster) und dem befreundeten FV Uri wagten das Experiment, 15 erfahrene Seefischer begleiteten sie.

Die Kibag stellte den 30 Meter langen Party-Nauen «Ufnau» und zwei Schiffsführer, die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich bot Hand mit einem unkomplizierten Pauschalpatent.


Flucht vor dem Föhn

Der Tag begann wunderschön und frühsommerlich warm. Der dafür verantwortliche Föhn sorgte allerdings auch für heftige Böen auf dem Zürichsee. Das vereitelte den Versuch in den ergiebigen Felchengründen vor Stäfa zu fischen, weil der «Felchen-Kutter» sich nicht verankern liess und die Drift zu schnell war für ein konzentriertes Fischen mit der Hegene.

Der Kapitän und erfahrene Seefischer beschlossen darum in die deutlich ruhigere Richterswiler Bucht auf der gegenüberliegenden Seeseite zu wechseln. Kaum war dort die «fängige» Kante gefunden, wurde sogleich von beiden Seiten des Ledischiffs nach dem Feumer gerufen!

Etliche Zupfer, Fehlbisse, Untermässer und immerhin acht mässige Felchen sorgten für viel Spannung und Freude auf der «Ufnau». Die im Vorfeld befürchteten Verschlingungen und Gewickel von zeitweise mehr als 40 tanzenden Hegenen blieben hingegen weitgehend aus.

Für Aufregung sorgte jedoch die harte Gegenwehr eines grossen Fischs, der sich schliesslich als kapitale Sandfelche zu erkennen gab. «Felchenflüsterer» Josia Jenni vom SFV Pfäffikersee ist «Petri-Heil»-Lesern vielleicht noch von der Fotoreportage in Nr. 10/2011 in Erinnerung.


Gelungen!

Leider frischte der Wind auch an dieser Topstelle immer stärker auf und ruppige Böen schoben den «Felchen-Kutter» immer wieder aus der heissen Zone. Schliesslich blieb der «älteste Schwyzer» sturer Sieger, aber die meisten Jungfischer waren ohnehin schon zufrieden mit dem ereignisreichen Morgen und die Aussicht auf eine Bratwurst tröstete sie über den vorzeitigen Abbruch.

Das gemeinsame Essen im Yachthafen Bächau war der gemütliche Abschluss eines rundum gelungenen Experiments. Zur Nachahmung empfohlen!

Anfragen für das «fangtüchtige» Ledischiff, Telefon 044 487 41 41 oder via ufnau(at)kibag.ch.

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