20 | 03 | 2023 Schweiz | VideoText: Ruben Rod | Video: Robin Streuli 3110692
20 | 03 | 2023 Schweiz | Video
Text: Ruben Rod | Video: Robin Streuli 31 10692

Deutlicher Zuspruch für die Regenbogenforelle

Die Regenbogenforelle wird von den Fischern und Fischerinnen mehrheitlich befürwortet. Doch es gibt dazu unterschiedliche Ansichten und Überlegungen. Wir haben auch David Bittner nach der aktuellen Position des SFV gefragt und uns in Baden-Württemberg nach dem dortigen Umgang mit der Regenbogen­forellenfrage erkundigt.


Die Regenbogenforellenfrage bewegt uns Fischer immer noch. Das spiegelt sich in der regen Abstimmungsteilnahme und den zahlreichen Kommentaren. Grundsätzlich erfährt die Regenbogenforelle mit einer deutlichen Mehrheit von 69 % klaren Zuspruch. Mit satten 85 % noch deutlich grösser ist die Befürwortung, wenn es um den Schutz von wildlebenden und sich selbstständig erhaltenden Regenbogenforellen wie am Alpenrhein geht. Nur 15 % sprechen sich auch dagegen aus und lehnen die Regenbogenforelle als standortfremde Art prinzipiell ab. Wenn es um den Besatz geht, mehren sich die kritischen Stimmen. Vierzig Prozent der Abstimmenden lehnen das Einsetzen von Regenbogenforellen in «jedes grundsätzlich geeignete Gewässer» ab und fast ein Drittel priorisiert die Erhaltung und Förderung der einheimischen Salmoniden gegenüber einem Ersatz durch andere Fische. Nichtsdestotrotz träumen mehr als zwei Drittel der Stimmenenden von einer Einbürgerung der Regenbogenforelle zugunsten der Erhaltung einer attraktiven Fischerei. Die Positionen und unterschiedlichen Überlegungen der Befürwortung von Regenbogenforellen werden auch aus Euren Kommentaren deutlich. Diese sprechen für sich und wir zitieren im Folgenden eine Auswahl davon.

 Sich in freier Wildbahn etablierende Regenbogenforellen sind selten. Fast alle gefangenen Regenbogenforellen in Europa sind eingesetzte Zuchtfische.  © Chris Wittmann

Sich in freier Wildbahn etablierende Regenbogenforellen sind selten. Fast alle gefangenen Regenbogenforellen in Europa sind eingesetzte Zuchtfische. © Chris Wittmann


Erhaltung der Fischerei in kaputten Gewässern

Claudio Andreoli bringt diesen Aspekt auf den Punkt: «Der grosse Übeltäter [am Alpenrhein] ist der enorme Schwall und Sunk, der täglich mehrmals vollzogen wird. (…) Es hat sich auch gezeigt, dass sich die Regenbogenforelle bei diesen Gegebenheiten noch einigermassen behaupten kann. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass diese Gewässer auch mit Regenbogenforellen besetzt werden sollten, um unsere Fischerei auch in diesen Flüssen etwas attraktiver zu gestalten.»


Koexistenz und Vergleich mit Waldbewirtschaftung

«In Österreich leben Bach- und Regenbogenforellen in vielen Gewässern problemlos nebeneinander. Warum soll das bei uns nicht gehen?», fasst Werner Schneiter eine Erfahrung zusammen, welche viele andere Petrijünger im Ausland gemacht haben. Chrigu Zingg berichtet dasselbe von Nordamerika und mutmasst: «Da stellt sich mir die Frage, ob nicht ein paar massgebende Wissenschaftler einfach ihr Dogma durchdrücken wollen.» Einen Verweis auf die flexible Waldbewirtschaftung macht Markus Brunner: «Interessanterweise werden vom Bundesamt für Wald ausländische Gehölze in unseren Wäldern angepflanzt! Wir müssen auf die Klimaerwärmung reagieren! Warum nicht auch mit dem Besatz von Regenbogenforellen?»

 © Chris Wittmann

© Chris Wittmann


Zweifelhafte Zusammenhänge

Jürg Scherrer hat die plötzliche und drastische Ablehnung der Regenbogenforelle vonseiten der Schweizer Fischereibiologen und Behörden miterlebt: «(…) dass die Regenbogenforelle die Laichgruben der Bachforelle zerstöre (...). Und daher sei es völlig sicher, dass die Regenbogenforelle für den Rückgang der Bachforelle in allen Gewässern der Schweiz verantwortlich sei. (…) Tatsächlich ging danach [Verbot Regenbogenforellen] aber der Bestand der Bachforellen weiterhin und drastisch zurück. (…) Ich bin persönlich überzeugt, dass (…) die Bachforelle in der Schweiz schon bald keine Chance mehr haben wird, oder das allerhöchstens noch in einigen wenigen, naturbelassenen Fliessgewässern.».


Achtung Massfischbesatz

Rolf Acklin äussert sich kritisch zur Regenbogenforelle und macht deutlich, dass von vielen Fischern nicht differenziert wird zwischen der Förderung von sich selbst erhaltenden Populationen und eingesetzten Massfischen: «Bin entschieden gegen den RBF-Besatz. Es ist eine Illusion zu meinen, dass damit das Forellenproblem gelöst werden kann. Warum? (…). Es wird verschwiegen, dass der Hauptanteil der Regebogenforellen-Fänge in der Schweiz (und auch anderen Ländern) auf Besatz mit Massfischen basiert. Und das ist keine erstrebenswerte Fischerei.».

Dass diese Diskussion vonseiten der Behörden und wissenschaftlichen Kreisen zum Tabu erklärt wird, ist nicht zielführend und blendet heutige Umstände aus. Und es zeugt von Arroganz, dass nicht auf die Überlegungen und Vorschläge der Fischergemeinde eingegangen wird. Die differenzierte Sichtweise der heutigen Petrijünger und deren Einsatz zum Schutz der Gewässer hat es nicht verdient, ignoriert zu werden. 



Interview   |   David Bittner

 © Jonas Steiner

© Jonas Steiner

Der SFV hat 2013 die Motion Reimann und Candinas mit einem Faktenblatt zur Regenbogenforelle unterstützt. Darin schreibt er: «Der SFV fordert weder eine Gesetzesänderung noch einen flächendeckenden Besatz mit Regenbogenforellen, sondern eine flexible Bewilligungspraxis des Bundes. Junge Regenbogenforellen aus standorttreuen Wildstämmen sollen vorübergehend gezielt dort eingesetzt werden, wo keine Bachforellen mehr vorhanden sind und wo sich Bachforellen zurzeit wegen schlechter Wasserqualität oder fehlendem Lebensraum nicht fortpflanzen können und keine Überlebenschance haben.»


«Petri-Heil»: Ist diese Position immer noch aktuell?

David Bittner: Ja! In den letzten 10 Jahren hat sich die Situation der einheimischen Forelle nicht verbessert. Die Bestände sind weiter rückläufig! Trotz der positiven Massnahmen, die gemacht werden, herrschen die negativen Einflüsse immer noch vor. Betreff der Regenbogenforelle plädiert der Schweizerische Fischerei-Verband für eine sanfte Liberalisierung des heutigen Verbots von Besatzmassnahmen in Fliessgewässern. Für den SFV sollte eine moderate Zulassung von Ausnahmestrecken, wenn für die Bachforelle kein Überleben möglich ist, zumindest geprüft werden. Der Fall an der Thur (St. Gallen) zeigt, dass in stark beeinträchtigten Gewässern oder bei vorkommenden Krankheiten der Bachforelle (seltsames Bachforellensterben in der Thur) ein nachhaltiger Regenbogenforellenbesatz weiterhin eine Fischerei zulassen könnte. Der SFV hat denn auch ein Gesuch des örtlichen Fischereivereins für einen Besatz mit Regenbogenforellen unter Auflagen (z. B. dürfen die noch vorkommenden Bachforellen nicht zusätzlich gefährdet werden) unterstützt. Es gilt jedoch, die geltenden Rechtsgrundlagen nicht ausser Acht zu lassen.


Befürwortet der SFV die Erhaltung von wildlebenden Regenbogenforellenpopulationen wie jene am Alpenrhein und Bodensee?

Selbstverständlich ja! Der SFV begrüsst Initiativen lokaler Fischereivereine, welche sich für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung bestehender und sich selbst reproduzierender Regenbogenforellenpopulationen einsetzen, welche rechtlich nicht reguliert und geschützt werden. Der SFV plädiert darum dafür, dass für solche Regenbogenforellenbestände Schonbestimmungen eingeführt werden, um diese bestehenden und sich selbst reproduzierenden Bestände nachhaltig nutzen zu können und sie längerfristig zu schützen – dasselbe gilt ebenfalls für andere fischereilich attraktive Fischarten wie beispielsweise den Zander. Abschliessend hält der SFV fest, dass sich für die aktiven Fischerinnen und Fischer und ihre Vereine die Frage stellt, wie lange unter den aktuellen und zunehmenden gewässerökologischen Problemen noch eine gewisse fischereiliche Nutzung gewährleistet werden kann. Eine gewisse Liberalisierung in Bezug auf die Regenbogenforelle wäre wünschenswert, um die Vereine am Leben zu erhalten. Aber noch wichtiger erachten wir die Aufwertung unserer degradierten und zerstörten Gewässerlebensräume. Mit dem Programm «Fischer schaffen Lebensraum» des SFV (www.fischerschaffenlebensraum.ch) zeigen immer mehr engagierte Verbände und Vereine, dass sich durchaus rasche Verbesserungen des Fischbestands, insbesondere auch der einheimischen Forelle erzielen lassen. Diese erfolgreiche Hege und Pflege sollte von den Fischereibehörden endlich eine bessere Wertschätzung erfahren und etwa mit einer Reduktion der immer höheren Pachtzinsen und Preise für die Fischereikarten und Patente bei immer noch rückläufigen Fangzahlen honoriert werden.



Interview   |  
Ingo Kramer

 Foto: zvg

Foto: zvg

«Petri-Heil»: Wie steht man in Baden-Württemberg zur Regenbogenforelle?

Ingo Kramer: Die Regenbogenforelle ist bei unseren Angelvereinen umstritten. Sie wird eingesetzt, um die fischereiliche Attraktivität für die Angler zu erhöhen. Das sind aber eher kurzfristige Angelegenheiten. Andere Angelvereine sehen die Regenbogenforelle als nicht einheimisch an und besetzen sie grundsätzlich nicht. Besatzmassnahmen mit Regenbogenforellen werden meistens nur in abgeschlossenen Gewässern und nicht in Fliessgewässern getätigt.


Welche Erfahrungen macht man mit der Regenbogenforelle in Deutschland?

In Deutschland hat jedes der 16 Bundesländer sein eigenes Fischereirecht. Die Regenbogenforelle hat deshalb auch in jedem Bundesland einen anderen rechtlichen Status. In Baden-Württemberg wird sie als heimische Fischart angesehen und hat sogar im Fischereirecht eine vorgeschriebene Schonzeit. Diese soll aber hauptsächlich die Bachforelle vor versehentlichen Fängen schützen. Interessant ist, dass die Regenbogenforelle in einigen Gewässern bereits selbstvermehrende Bestände gebildet hat. Dort existieren Bachforellen und Regenbogenforellen nebeneinander. Die Erfahrung hat gezeigt, dass – ohne Besatzmassnahmen – die Population an Regenbogenforellen immer viel kleiner ist als die der Bachforellen. In naturnahen Gewässern mit hoher Strukturdiversität und geringer thermischer Belastung können sich somit beide Forellenarten selbst erfolgreich vermehren und ein künstlicher Besatz mit seinen vielen Nachteilen ist überflüssig.


Kann die Regenbogenforelle eine Alternative zu einheimischen Salmoniden sein?

Eine künstliche Förderung der Regenbogenforelle durch Besatzmassnahmen in Fliessgewässern wird in Baden-Württemberg kritisch gesehen. Um Salmonidenbestände zu erhalten und zu fördern, ist ein Besatz von Regenbogenforellen weder sinnvoll noch zielführend. Die richtigen Massnahmen in diesen Fällen sind eine fachgerechte Renaturierung und die Erhöhung der ökologischen Resilienz durch strukturelle Aufwertungen und Förderung der Beschattung. Wenn man die Temperaturempfindlichkeit der Salmoniden berücksichtigen will, wäre sogar eine Ansiedlung von Huchen eine Überlegung wert, weil diese deutlich höhere Wassertemperaturen vertragen können.


 

Die Abstimmung ist geschlossen

Befürwortest Du die Regenbogenforelle?

Total Abstimmungen: 567

69% | Grundsätzlich ja

8% | Grundsätzlich nein

24% | Kommt auf das betreffende Gewässer an


Besatz mit Regenbogenforellen?

Total Abstimmungen: 545

60% | Regenbogenforellen sollten grundsätzlich in jedes geeignete Gewässer eingesetzt werden können. Im Ausland gibt es viele Gewässer, wo Regenbogenforellen, Äschen und Bachforellen miteinander koexistieren.

26% | Regenbogenforellen sollten nur in offene Gewässer eingesetzt werden können, wenn die einheimischen Salmoniden dort nachweislich keine Zukunft mehr haben und verschwunden sind.

14% | Regenbogenforellen sollten grundsätzlich nicht aktiv in offene Gewässersysteme eingebracht werden. Eine natürliche Ausbreitung bereits vorkommender Regenbogenforellen ist nicht ausgeschlossen und einer künstlichen Verbreitung vorzuziehen.


Schutzstatus der Regenbogenforelle?

Total Abstimmungen: 537

85% | Sich selbstständig erhaltende Populationen von Regenbogenforellen sollten konsequent geschützt und gefördert werden.

15% | Die Regenbogenforelle ist eine durch den Menschen eingeführte landesfremde Art und sollte nicht unterstützt werden.


Fischereilicher Stellenwert?

Total Abstimmungen: 532

72% | Ich träume von der Einbürgerung der Regenbogenforelle. Für mich ist das eine der attraktivsten Fischarten und eine notwendige Investition in die ungewisse Zukunft der Schweizer Fischerei. Fliessgewässer ohne Forellen sind ein Alptraum.

28% | Wir haben bereits genug verloren in der einheimischen Biodiversität. Der Erhalt der noch verbliebenen einheimischen Salmoniden hat für mich klar Vorrang. Diese sollten nicht durch Arten aus dem Ausland ersetzt werden.



Die Regenbogenforelle bewahren und fördern?

Wollen wir Regenbogenforellen in Gewässern unterstützen, wo die einheimischen­ Salmoniden verschwinden oder bereits verschwunden sind? Diese Frage ist nicht neu und wird uns weiterhin beschäftigen. Exemplarisch dafür steht heute die Situation am Alpenrhein, doch auch andernorts wird über die Regenbogenforelle immer wieder laut nachgedacht.


Die Fischerei im Alpenrhein wird heute durch die dort aus eigener Kraft etablierte Regenbogen­forellen-Population am Leben erhalten. Dass die im Editorial der letzten «Petri-Heil»-Ausgabe von Nils Anderson festgehaltene Gleichung «Ohne Fischer keine Fische» dort seine Gültigkeit hat, beweist der Fischerverein Chur. Dieser hat sich dafür eingesetzt, ab 2011 ein Schutzgebiet bei Untervaz geltend zu machen. Temperiertes Thermalwasser, klares Bachwasser und kühles Grundwasser vereinigen sich dort in einem teilweise eigenständigen Seitenlauf des Rheins und sorgen für vorteilhafte Bedingungen. Ein natürlicher Schutzwall hält Hochwasser und das aggressive Schwall- und Sunk­regime zurück. Es ist ein glücklicher Zufall, dass sich diese optimale Kombination ergeben hat; dieses Laich­gebiet von existenzieller Bedeutung ist im Bündner Rheintal einmalig. Davon profitieren auch andere Fischarten wie Strömer, Bartgrundeln oder Bach- und See­forellen. Der FV Chur beobachtet die dortige Situation weiterhin aufmerksam und dokumentiert diese alljährlich auf seiner Homepage. 2019/2020 wird von einer regen Reproduktionstätigkeit und grossen Mengen an Regenbogenforellen-Vorsömmerlingen berichtet. Folgende bei diesem Eintrag festgehaltene Prognose scheint heuer einzutreffen: «Die Fischereisaison 2022/2023 wird am Alpenrhein höchstwahrscheinlich sehr fischreich! Leider haben sich die Bedingungen in den Jahren 2021 und 2022 deutlich verschlechtert», schreibt der FV Chur. Hochwasser haben den Lauf des Rheins und der Grundwasserströme verändert (starke Sohlenerosion und Absenkung) mit negativen Folgen für die Wassermenge und -qualität des wertvollen Seitenlaufs. Zudem wurde durch Bautätigkeiten des Bibers der Cosenzbach als alternatives Laichgebiet abgeschnitten. Das Schutzgebiet hat letztes Jahr offenbar seine Funktion als Laichgebiet weitgehend verloren, stellt man fest. Um den Erhalt der wildlebenden Regenbogenforellen muss hier gekämpft werden. Das gilt auch für die noch verbliebenen Fische in den Binnenkanälen im St. Galler Rheintal. Die als «robust und anpassungsfähig» geltende Art ist alles andere als ein Selbstläufer und stellt Ansprüche an ihren Lebensraum, die heute oftmals nicht mehr erfüllt werden. Aus bereits vieldiskutierten Gründen gilt das umso mehr für die Bedürfnisse der einheimischen Bachforellen und Äschen, welche in vielen Fliessgewässern des Mittellands trotz grosser Anstrengungen schlicht nicht mehr überleben und verschwinden. Dazu tragen insbesondere auch Folgen des Klimawandels bei. 

 Diese Grafik aus dem Jahresbericht 2021 über die Fischerei im Alpenrhein macht deutlich: Ohne die Regenbogenforellen gäbe es hier fast nichts mehr  zu fischen.    Quelle: Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen

Diese Grafik aus dem Jahresbericht 2021 über die Fischerei im Alpenrhein macht deutlich: Ohne die Regenbogenforellen gäbe es hier fast nichts mehr zu fischen. Quelle: Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen


Der Besatz von Regenbogenforellen ist gemäss Schweizer Bundesgesetz seit 1991 nur in hydrologisch abgeschlossenen Systemen zugelassen. Die 2013 eingereichte Motion «Zulassung der Regenbogenforelle» von Lukas Reimann wurde vom Bundesrat abgelehnt. Eine offizielle Einbürgerung der Regenbogenforelle auf nationaler Ebene ist nach wie vor eher unwahrscheinlich. Der Bundesrat schreibt in seiner Antwort auf diese Motion: «In allen anderen [offenen] Gewässern ist der Einsatz von landesfremden Arten wie Regenbogenforellen zwar grundsätzlich möglich, bedarf aber gemäss Artikel 6 Absatz 1 BGF einer Bewilligung des Bundes. Diese Bewilligung kann erteilt werden, wenn der Gesuchsteller nachweist, dass die einheimische Tier- und Pflanzenwelt nicht gefährdet wird und keine unerwünschte Veränderung der Fauna erfolgt. Das BGF verlangt explizit die Erhaltung und Förderung der natürlichen Artenvielfalt und der Bestände der einheimischen Fische.» Damit ist nicht ausgeschlossen, dass durch ein breit abgestütztes politisches Engagement der Einsatz dieser Art in ein offenes Gewässer bewilligt werden könnte. Die Diskussion der Regenbogenforellen-Frage ist kein Tabu und bedarf einer den aktuellen Verhältnissen entsprechenden Interessenabwägung und Neubeurteilung.

 

31 Kommentare


Wilhelm Stützle

21 | 03 | 2023

Hoffe auf Erfolg .
Jahrelanger Schwachsinn auf dem Bodensee . Verantwortlich für diesen Unsinn Seeforschung Institut
Langenargen . Seeforellen
Programm.
Gruß Willi Stützle


Claudio Andreoli

22 | 03 | 2023

Es hat sich immer deutlicher gezeigt,dass unsere Bachforelle im Vollrhein,Hinterrhein bis Thusis und Vorderrhein bis Ilanz in den letzten 20 Jahren und mehr, enorm zurückgegangen ist und zur heutigen Zeit in den genannten Gewässern praktisch keine Ueberlebenschancen mehr hat.Der grosse Uebeltäter ist der enorme Schwall und Sunk der täglich mehrmals vollzogen wird.Gemäss Bericht im Petri-Heil beträgt heutzutage der durchschnittliche Schwall/Sunk im Vollrhein 1.20m.Es hat sich auch gezeigt,dass sich die Regenbogenforelle bei diesen Gegebenheiten noch einigermassen behaupten kann.Aus diesem Grund bin ich der Meinung,dass diese Gewässer auch mit Regenbogenforellen besetzt werden sollten,um unsere Fischerei auch in diesen Flüssen etwas attraktiver zu gestalten.


Paul Gemperli

22 | 03 | 2023

Es wäre sehr gut wenn die Regenbögler eingesetzt werden könnten


Hansjörg Dietiker

23 | 03 | 2023

Vor über 100 Jahren wurde die RBF in der Schweiz eingebürgert. Aber noch immer wird sie mit fadenscheinigen Argumenten als „fremde“ Fischart eingestuft! Eine Fremdenfeindlichkeit der besonderen Art…

Antworten an: Hansjörg Dietiker

Erich Armoneit

30 | 03 | 2023

Dieses BUWAL hat sich unerlaubt als Migrationsbehörde eingemischt und die RF nach über 100Jahren zum unerwünschten Ausländer erklärt. Welch eine schändliche Anmassung!

Antworten an: Erich Armoneit

Erwin Werder

01 | 04 | 2023

Ja klar, aber Kormorane und Gänsesäger werden geduldet. Auch nicht einheimisch.


Werner Schneiter

23 | 03 | 2023

In Österreich leben Bach- und Regenbogenforelle in vielen Gewässern problemlos nebeneinander. Warum soll das bei uns nicht gehen? Die RF ist doch ein toller Fisch, sollte unbedingt wieder eingebürgert werden.


Glanzmann Anton

23 | 03 | 2023

Da Aeschen, Bachforellen und Regenbogenforellen erwiesenermassen gut zusammen existieren können, sollte das Gesetz neu überdacht werden. Zugleich sollten sogenannte Aufwertungen welche ein noch grösseres Freizeitangebot für Badende, Griller, Schlauchböötler usw. erlauben, ebenfalls überprüft werden. (z. B. Bern Worblaufen) Der ganze Rummel wäre auch für Regenbogenforellen unerträglich


Markus Brunner

23 | 03 | 2023

Eine Fischart die immerhin schon seit über 100 Jahren in der Schweiz lebt und sich bestens mit Aesche und Bachforelle verträgt, sollte unbedingt gefördert werden. Interessanterweise werden vom Bundesamt für Wald ausländische Gehölze in unseren Wäldern angepflanzt!! Wir müssen auf die Klimaerwärmung reagieren! Warum nicht auch mit dem Besatz von Regenbogenforellen?


Roffler Andy

23 | 03 | 2023

Wir können ja nochmals 10 Jahre warten. Dann braucht es in den Vereinen keine Jungfischer Ausbildung mehr. Wäre echt schade.


Chrigu Zingg

25 | 03 | 2023

In sämtlichen von mir befischten Gewässern in Kanada und Nord-West-USA oder auch in Europa leben die O. mykiss in Koexistenz mit Saiblingen, Farios und anderen Salmoniden. Ich sehe den Sinn des jahrzehntelangen skandalösen Theaters in der CH gegen die Regenbogenforelle nicht im gerinsten ein. Da stellt sich mir die Frage, ob nicht ein paar massgebende Wissenschaftler einfach ihr Dogma durchdrücken wollen.


Chlöisu Meyer

27 | 03 | 2023

Namaycush, Zander, Wels usw. sind ja ursprünglich auch keine einheimischen Fische! Warum sollte da die Verbreitung der RBF verhindert werden, welche die zunehmend zu hohen Sommertemperaturen des Wassers in unseren Bächen und Flüssen besser verkraftet als unsere heimische BF? Den Klimawandel können wir ja sowieso nicht mehr beeinflussen, da dies von den Wirtschaftsparteien tunlichst behindert und von einer kleinen Mehrheit des Schweizer Volks akzeptiert wird!
Petri Heil allen Leser:innen


Walter Zumbrunn

01 | 04 | 2023

Aus meiner Erfahrung in Österreichs Bergseen,(z. Bsp. in Galtür), vertragen sich offensichtlich die RF und Bachforellen hervorragend. Setzen wir dem Vorurteil gegenüber der RF endlich ein Ende und geben diesem Fisch endlich den "Schweizerpass").


Kramer beat

01 | 04 | 2023

Für die Gelder wo doch zum teil Planlos ausgegeben werden,und wurden für Forschung und Untersuchungen,hätte eine schöne RF menge gegeben.


René Städler

01 | 04 | 2023

Ich befürworte das die Regenbogenforellen und einheimisch Fischarten alle gut zusammen in jedem Gewässer leben können darum sollte man das Gesetz neu anbasen


Jürg Scherrer

01 | 04 | 2023

Als ehemaliger Vorsitzender des F.V. Mittelrheintal erinnere ich mich noch ziemlich gut an jenen ominösen Abend vor rund 35 Jahren, als Dr. Armin Peter anlässlich einer kurzfristig einberufenen Zusammenkunft die Fischereivereine im St. Galler Rheintal völlig überraschend vor die (angeblich) erwiesene Tatsache stellte, dass die Regenbogenforelle die Laichgruben der Bachforelle zerstöre, weil die Regenbogenforelle erst verspätet in die dieselben Laichgruben der Bachforelle ablaichen würde. Und daher sei es völlig sicher, dass die Regenbogenforelle für den Rückgang der Bachforelle in allen Gewässern der Schweiz verantwortlich sei. Bis heute dürfen daher in allen Fliessgewässern in der Schweiz keine Regenbogenforellen mehr eingesetzt werden. Tatsächlich ging danach aber der Bestand der Bachforellen weiterhin und das sogar drastisch zurück. Durch einen gezielten Einsatz von Regenbogenforellen käme nun endlich eine widerstandsfähigere Forelle zurück in unsere Gewässer. Ich bin persönlich überzeugt, dass ohne diesen Paradigmawechsel die Bachforelle in der Schweiz schon bald keine Chance mehr haben wird, oder das allerhöchstens noch in einigen wenigen, naturbelassenen Fliessgewässern.


Mike Hempel

01 | 04 | 2023

Diese nicht nachzuvollziehende Ablehnung der RF durch unsere Entscheidungsträger finde ich empörend. Als Beispiel gilt der Wägitaler See. Dort gibt es mittlerweile viele Regenbögler. Man nimmt lieber das Aussterben von Fischarten in Kauf als wirklich für die Zukunft zu schauen. Massive Gewässerverschmutzungen durch unsere Güllner akzeptiert man dagegen gerne durch das BAFU. Eine masslose Unverschämtheit, die Wasserqualität leidet massiv durch unkontrollierte Kontaminierungen durch die Landwirtschaft und die hochgelobte Wirtschaft. Dier scheren sich einen Dreck um unsere Natur. Die Schweiz ist mittlerweile so vergiftet durch Verkehr und Abfälle, das man von einem schönen Land nicht mehr sprechen kann. Leider ist das nicht auf den ersten Blick erkennbar.

Antworten an: Mike Hempel

Eduard Huber

01 | 05 | 2023

Besser kann man es nicht Sagen! Bravo


Alioth Jörg

02 | 04 | 2023

Was in Matrei,Osttirol, funktioniert (RBF,BF,Aesche) im gleichen Fluss,sollte auch in der Schweiz funktionieren!!


Robert Kühne

06 | 04 | 2023

In meinen jungen Jahren als Fliegenfischer Anfänger erlebte ich noch die Zeit an der Sitter, wo Bachforellen und Regenbogenforellen zusammen in der Sitter lebten. Dann wurde der Einsatz der Regenbogenforelle verboten und siehe da, auch die Bachforellen wurden immer weniger. Möglicherweise würden sich die Bestände beider Arten wieder erholen, so wie sie zurück gingen. Noch hat nie jemand eine Antwort von den Fischen bekommen , was sie gerne hätten.


Balthasar Zopfi

09 | 04 | 2023

RBF braucht es in unseren Gewässern.


Hans Zopfi

09 | 04 | 2023

Ich träume noch von vergangenen Zeiten, als Bachforellen und Regenbögler in gemeinsamer Koexistenz die Glarner Linth zu einem Fischparadis machten.


Rolf Acklin

15 | 04 | 2023

Bin enbtschieden gegen den Rb-Besatz. Es ist eine Illusion zu meinen, dass damit das Fo-Problem gelöst werden kann. Warum? Ein Rb-Sö-Besatzversuch in den 90er-Jahren an der Aare war ein Fehlschlag. Es fand sich danach auf der Fangstatistik keine einzige Rb-Fo. Es wird verschwiegen, dass der Hauptanteil der Rb-Fänge in der Schweiz (und auch anderen Ländern) auf Besatz mit Massfischen basiert. Und das ist keine erstrebenswerte Fischerei.

Antworten an: Rolf Acklin

Eduard Huber

01 | 05 | 2023

Das stimmt so einfach nicht! Ihre Ausdrucksweise ist ein wenig gar simpel!


Christoph Hartmann Sevelen

16 | 04 | 2023

Die Regenbogenforelle sollte eingebürgert und in den Gewässern akzeptiert werden, wo die einheimischen Arten praktisch verschwunden sind. Es ist zudem schwierig gegen neue Kraftwerke zu argumentieren, wenn der Fischbestand praktisch bei Null angelangt ist. Im St.Galler Alpenrhein spricht man wieder von Rheinkraftwerken und der aktuelle Fischbestand ist kein Argument mehr, dagegen zu opponieren. Die Regenbogenforelle verträgt zudem
höhere Wassertemperaturen als die Äsche und Bachforelle.
Wichtig wäre, dass sich der SFV für die Regenbogenforelle engagiert. Leider hat er uns bei der Motion für die Einbürgerung der RBF nicht unterstützt. Ich denke, dass es dem SFV vor allem wichtig ist, ein harmonisches Verhältnis zum
Bafu und theoretischen Fischbiologen zu pflegen. Sich für die RBF zu engagieren braucht Mut und dieser fehlt beim SFV. Es ist einfacher über Renaturierungen, Bodendiversität, etc zu sprechen.
Tatsache ist: Der Fischbestand in unseren Fliessgewässern hat sich in den letzten Jahren total verschlechtert und ohne RBF wird er sich auch nicht verbessern.

Antworten an: Christoph Hartmann Sevelen

Urban Bleisch

20 | 04 | 2023

Kompliment zu deiner absolut realistischen Beurteilung der fischereilichen Situation; unser Alpenrhein ist eine fischleere Wüste, weder der SFV noch ein kantonaler Arm wie z.B. das ANJF, St. Gallen hat sich in keiner Art und Weise für eine Verbesserung unserer Gewässer eingesetzt.

Antworten an: Christoph Hartmann Sevelen

Eduard Huber

01 | 05 | 2023

Ja der SFV macht lieber noch mehr Vorschriften und Regelungen. Heute muss man beinahe an die Uni um das Regelement zu Studieren, bevor man zum Fischen gehen kann. Besser wäre man würde etwas für die Fische tun anstatt die Fischer zu Schikanieren!


Fritz Eggenberger

16 | 04 | 2023

Die Regenbogenforelle muss zuerst die Politische Hürde überwinden und eingebürgert werden ansonsten erübrigen sich alle Diskussionen PH FE


Lerch Andreas

17 | 04 | 2023

Regenbogengegnern sage ich kurz: Werft Italiener von 1960 raus. Sind auch Fremdländische.
Duglas als grosse Hoffnung für Klimaerwärmung und Wald sind jetzt akzeptiert.
Kamen zur gleichen Zeit aus Nordamerika.
Schickte eine Kopie der Seite aus dem Buch "Fische der Schweiz", Paul Steinmann buch 1936.
Keine Antwort, war mir vorher klar bei "unserem Bafu".
DANKE jedem der kämpft! Ich kämpfe für meine Bachforellen, fast alle sitzen in Querschwellen und diese müssen nach neuen Vorschriften fischgängig werden. In der Forellenregion ist heute praktizierte Art der Längsvernetzung SEHR SEHR SCHÄDLICH. Wäre meine Grüene tauglich für Rägebögeler, i hätt se scho lang ygsetzt!


Josef Ebneter

01 | 05 | 2023

Bevor wir die RBF im grossen Masse einsetzen, sollten wir die tatsächliche Ursache des Rückganges der BF kennen. Ich bin nicht davon überzeugt, dass einzig der Sunk und Schwall von Kratwerkbetrieben die effektive Ursache des BF Problems ist. Seit 1990 ist die Fangmenge der BF in der Sitter um 90% !!! zurückgegangen. Auch in der Thur und im Alpenrhein sind ähnliche Verhältnisse vorliegend. Nun bedenke man, dass die Wasserkraftwerke schon vor dieser Zeit gleich oder ähnlich betrieben wurden und es trotzdem gute BF Bestände hatte. Viel eher dürfte nach meiner Einschätzung die Urschache in der heute übermässig betriebenen Landwirtschaft liegen. Pro Kuh werden heute 25-35 l Milch pro Tag produziert, wogegen in den Jahren um 1990 noch 16.4 l Milch pro Kuh (DGV) produziert wurde, also seither rund eine Verdoppelung der Milchmenge resultierte! Daraus resultiert auch mehr Jauche, welche zudem auch an den steilen Talhängen ausgebracht wird, wo gemäss Verordnungen gar keine Jaucheaustrag erfolgen sollte. Seit einem Jahr fotografiere ich die Sitter wöchentlich am gleichen Tag und zum gleichem Zeitpunkt an gleichen Standorten. Nur 1x (oben Schnee und Böden gefrohren) konnte ich in der Hauptströmung kein Jaucheschaum feststellen! Ich bin überzeugt, dass das Problem darin zu suchen und lösen ist. Es ist auch zu bedenken, dass der Tierbestand ab 1990 sich praktisch verdoppelt hat, hauptsächlich durch Hühner, die ja auch Mist bzw. Dünger produzieren, vor allem aus zugeführter Nahrung. Zudem benötigt eine Hühnerzucht viel Medikamente, welche sich dann teils auch im Mist finden.


Zubero Marc

08 | 05 | 2023

Die Gewässer sind zu 90%zu sauber. Die anderen 10%sind mit Dünner zu Tode gemacht?????? Die Bafo wird in einzelnen Geschlossenen Gewässern überleben. Die Refo muss eingebürgert werden, sonst könnt Ihr nur noch ALET fangen.


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