Brachsmen 78 cm | 7 Kilo
Michael Hauser aus Würenlos
Art | Brachsmen |
Fanggewässer | Limmat |
Länge | 78 cm |
Gewicht | 7 kg |
Fangdatum | 06.08.2017 |
Fangzeit |
Bericht
Beim Thema «Brachsmen» werden schnell einmal die Augen gerollt. Wenig schmeichelnde Übernamen wie «Klodeckel» sind für diesen Fisch geläufig. Nein, beliebt ist er wirklich nicht – ganz im Gegensatz zu unserm nördlichen Nachbarn in Deutschland, die gezielt auf den «Brassen» fischen, ihn gar anfüttern. Blieb der Brachsmen-Grössenrekord also wegen seiner helvetischen Unbeliebtheit fast 30 Jahre bestehen? Anno 1988 wars nämlich, als der bislang Grösste (76 cm und 13,1 Pfund) von Martin Betting aus dem Pfäffikersee gehievt wurde. Nun also ist dieser Rekord geknackt. Von Michael «Michi» Hauser, 34 Jahre jung und seit seinem zwölften Lebensjahr angefressener Fischer.
Ansitz vom Boot aus auf Karpfen
Um 7.30 Uhr war Michi am 6. August in seinem Boot auf der Limmat, platzierte die beiden Feeder-Ruten auf seinem Rod Pod. Mit den prall gefüllten Futterkörbchen sollten Karpfen angelockt werden; um sie «gluschtig» zu machen auf die je zwei Maiskörner, die an der Haar-Montage auf dem Grund zu liegen kamen. Der Plan funktionierte – wenn auch nicht wirklich auf Karpfen...
Keine Gegenwehr? – ein Brachsmen!
Als sich knappe zweieinhalb Stunden nach dem ersten Ausbringen der Köder die eine Rute bog, setzte Michi gekonnt den Anhieb. Zwar zog der Fisch zuerst kräftig ab, schon bald aber war die Luft komplett raus – und Michi damit klar, dass es sich hier niemals um einen Karpfen handeln konnte, sondern sich ein Brachsmen die Maiskörner geschnappt hatte.
Fisch ist Fisch
Erst beim Feumern sah Michi jedoch, was genau er da gefangen hatte: Einen wahren Riesen. Und mit 78,5 cm Länge sowie einem Gewicht von 14 Pfund der neue Schweizer Allzeit-Rekord!
Wie fühlt man sich, wenn man realisiert, dass man mit seinem Fang einen fast 30-jährigen Rekord geknackt hat? «Es ist schon toll. Auch wenn der Brachsmen sicher nicht der schönste oder beliebteste Fisch ist», schmunzelt Michi. «Vielfach habe ich gehört, es sei ‹halt nur ein Brachsmen.›» Für den «fischen.ch»-Botschafter, der nicht nur Ressortleiter der Forellenaufzucht der Pachtvereinigung Stausee Wettingen ist, sondern noch Präsident des Fischereivereins 5436 Würenlos und Umgebung, und obendrauf noch Fischereiaufseher, kommt es nicht auf die Art eines Fischs an: «Mir ist wichtig, dass jeder einzelne Fisch mit Respekt behandelt wird.»
Dominique Lambert