


25 | 08 | 2014 | Diverses | ![]() | ![]() |
25 | 08 | 2014 | Diverses |
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Aufatmen am Skeena River in Britisch Kolumbien, Kanada. Nach dem Desaster im letzten Jahr sind die Rotlachse wieder da, und zwar in rauen Mengen – die Fischer auch. Erich Bolli war vor Ort.
Letztes Jahr war der Rücklauf der Sockey am Skeena miserabel. Nur rund ein Drittel der für die Populationserhaltung nötigen Lachse kehrten zum Laichen aus dem Meer zurück und ein totales Entnahmeverbot musste verfügt werden. Man hatte bereits Befürchtungen, dass sich dieses Szenario wiederholen und der Bestand zusammenbrechen könnte («Petri-Heil» berichtete).
Und nun dies: Bisher sind schon über 1,8 Millionen Sockeye zurückgekehrt! Bei den etwa 800’000 zur Verfügung stehenden Laichplätzen bedeutet das für weit mehr als die Hälfte der Lachse, kein geeignetes «Bett» für zu finden…
Eine Erklärung für dieses Rekordjahr liegt auf der Hand: Möglicherweise ist ein Teil der im letzten Jahr erwarteten Fische erst dieses Jahr zusammen mit dem 2014er-Jahrgang zurückgekehrt.
Die Fischereibehörde hat zu Gunsten der Fischer reagiert und das sonst übliche Tageslimit von zwei Lachsen auf vier verdoppelt. Am Skeena, in der Gegend von Terrace, hat sich das herumgesprochen und es sind viele Fischer da. Wer nun aber glaubt, alle würden regelmässig mit Vollpackung nach Hause gehen, liegt falsch. Es war wegen des tiefen Wasserstandes gar nicht so leicht, die Lachse an den Haken zu bringen. Viele sonst gut funktionierende Stellen lagen trocken. An populären Plätzen wie «Ferry Island» zogen die Lachse weit draussen durch, man musste weit werfen, um an sie heranzukommen – für Fliegenfischer eine Herausforderung. Wegen des vorwiegend schönen Wetters war zudem das Wasser meistens recht klar. Die Sockeye sind scheue Fische, sie schöpfen sofort Verdacht, wenn sie etwas wahrnehmen, das ihnen nicht passt, und weichen dem Hindernis (zum Beispiel klotzige Fliege) aus. Ich hatte den besten Erfolg mit relativ kleinen, ganz sparsam gebundenen Fliegen an nicht zu dickem Vorfach.
Bei allem Vergnügen, das die grossartige Fischerei in Terrace nach wie vor bereitet – es ist nicht mehr alles so ruhig und beschaulich wie früher. Viele Europäer kommen wegen drastischer Einschränkungen der Fischerei für Nicht-Kanadier nicht mehr hierher. Dafür sind andere da: In Terrace findet momentan so etwas wie ein Wirtschaftsboom statt. Es gibt gigantische Bauprojekte: Minen, Stromleitungen, Pipelines.
Heerscharen von Arbeitern belegen die Unterkünfte. Der Boom führt zur Überforderung der Infrastruktur und teilweise auch der Bevölkerung.
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